Oberhausen.

Man nehme erstklassige Produkte und verarbeite sie zu Mittagsgerichten, die für einen zivilen Preis angeboten werden. So interpretiert Martin Wichmann die Legende von Robin Hood. Der Koch, der einige Jahre in der Spitzengastronomie und in gehobenen Hotels im Ausland gearbeitet hat, nennt sein Unternehmen deshalb auch „Robin Food“. Das Konzept kommt an, den Kunden schmeckt’s.

Das Geschäft brummt. Werbung hat Wichmann bisher nie gemacht, um an seine Aufträge zu kommen. Als Caterer versorgt Wichmann einige Ganztagsschulen mit Mittagessen, zudem kocht er für das Rathaus, hat die Kantine im Arbeitsamt übernommen, erledigt kulinarische Aufträge für die Fraunhofer-Institute in Oberhausen und Umgebung. Suppen werden ebenso aufgetischt wie feine Häppchen.

Wichmann versucht zum Beispiel, jeden Teller ansprechend zu dekorieren – auch wenn nun öfter Bratkartoffeln statt Hummer darauf landen. „Das ist bisher alles über Mundpropaganda gelaufen. Zum Beispiel sind ab und zu Mitarbeiter des Arbeitsamtes zu uns gekommen. Irgendwann haben sie uns dann gefragt, ob wir nicht im Haus ein Angebot machen könnten.“ Also machte der Küchenchef einige Vorschläge, die den Mitarbeitern mundeten. Seitdem wächst sein Geschäft weiter. Sein Wirkungskreis reicht übrigens längst über Oberhausen hinaus.

Neues Brunch-Angebot

Für die kindlichen Geschmäcker in den Schulen wandelt er die Gerichte etwas ab. „Wir achten allerdings bei allen Menüs auf Nährwerte.“ Leichte, fettarme Essen sind grün gekennzeichnet. Die schwere Sauce Bernaise muss auf diesen Zusatz verzichten. Die Mitarbeiter sollen sich nach der Mahlzeit schließlich gesättigt, aber nicht „voll“ fühlen.

Am liebsten widmet sich der Koch derzeit seinem Restaurant im alten Werksgasthaus an der Essener Straße. Früher haben in den Weinkellern und Betriebsrestaurants die Chefs der Gutehoffnungshütte getafelt. Heute gibt’s hier mittags Mahlzeiten für die hungrigen Büroarbeiter aus der Umgebung. Ab Mitte Juli will Wichmann zudem regelmäßig einen Sonntagsbrunch anbieten. „Es gibt kaum gute Frühstücksangebote.

Ich möchte für Oberhausen etwas tun.“ Ab und zu haben Gesellschaften die geschichtsträchtigen Räume gemietet – in diesem Rahmen hat Wichmann auch schon einmal einen Brunch ausgerichtet. „Die meisten waren so begeistert, dass wir viele Anfragen bekommen haben“, erklärt der Gastronom. Er möchte, dass noch viel mehr Oberhausener das kulinarisch genutzte Kleinod entdecken.