Oberhausen. . In Oberhausen droht eine Wohnungsnot. Bereits in fünf Jahren könnte es mehr als 1000 Mietwohnungen zu wenig geben. Davor warnt das Pestel-Institut in einer Studie. Es fehle vor allem an günstigen Wohnungen.
Der Stadt Oberhausen droht eine eklatante Wohnungsnot: Bereits in fünf Jahren werden hier nahezu 1110 Mietwohnungen fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Pestel-Instituts.
„Wenn der Wohnungsbau hier nicht deutlich zulegt, klafft eine enorme Lücke. Dann werden bezahlbare Wohnungen zur Mangelware“, sagt Matthias Günther, Leiter des Pestel-Instituts. Beim Mietwohnungsbau in Oberhausen sieht Günther einen „enormen Bedarf“. In den vergangenen Jahren sei eine Menge versäumt worden. „Die größte Bausünde war, dass zu wenig neu gebaut wurde."
Geringe Neubauquote
Vor allem der Mietwohnungsbau ging zurück. Schuld daran waren schlechte Rahmenbedingungen. Es war einfach zu unattraktiv, Mietwohnungen zu bauen“, sagt Günther. So habe es in Oberhausen im vergangenen Jahrzehnt einen nur geringen Neubau von Wohnungen gegeben: Gemessen am gesamten Wohnungsbestand waren dies lediglich 0,32 Prozent pro Jahr.
Das Institut sprach von einem „Neubau-Defizit“ und warnte gleichzeitig vor einer „Überalterung der Bausubstanz“. Rund 69 Prozent der Wohnungen in Oberhausen stammten aus der Zeit vor 1970 – viele davon aus den Nachkriegsjahren. „Ein Großteil dieser Wohnungen ist weit von dem entfernt, was heute Standard ist: beim Energieverbrauch, bei der altersgerechten, barriere-armen Ausstattung und beim Grundriss“, meint Günther.
Die richtigen Anreize setzen
Um gutes und bezahlbares Wohnen zu sichern, müsse der Wohnungsneubau deutlich attraktiver gemacht werden. Hier komme es darauf an, die richtigen Anreize zu setzen. „Was wir an neuen Mietwohnungen brauchen, ist mit der heutigen staatlichen Bauförderung nicht hinzubekommen.“
Effektiv sei vor allem eine steuerliche Erleichterung für den Mietwohnungsbau. So hält der Wissenschaftler die Erhöhung des jährlichen Abschreibungssatzes von derzeit zwei auf vier Prozent für besonders wirkungsvoll. Darüber hinaus spricht er sich für den Neubau von Sozialwohnungen aus. „Sonst wird das Wohnen für immer mehr Menschen unbezahlbar.“