Der Fahrradfrühling und das Volksradfahren sind längst feste Ereignisse in der Mülheimer Veranstaltungslandschaft geworden. Am Donnerstag, 17. Mai, verbinden sich die beiden Lokalgeschehen auf der Schleuseninsel zudem mit einem Fest zum fünfjährigen Bestehen des Ruhrtal-Radweges. Ein guter Grund beides – die sehr gefragte Strecke und den Drahtesel – hochleben zu lassen.
Denn das Fahrrad ist im Ruhrgebiet klar auf dem Vormarsch. Wer Zweifel daran hat, sollte einen Blick etwa auf den Fahrradtourismus am Ruhrtal-Radweg werfen: 26,9 Mio Euro Umsatz wurden auf dieser Strecke von 230 Km erzielt, allein 15,6 Mio durch Tagesausflüge, 11,3 Mio Euro durch Übernachtungen. „Das zeigt, dass man die wirtschaftlichen Aspekte des Radtourismus nicht unterschätzen sollte“, glaubt Eva-Maria Hubbert, Geschäftsführerin der Ruhr Tourismus GmbH.
"Wir wollen noch mehr Menschen bewegen"
Auch Mülheim, das ziemlich am Ende dieses lauschigen Weges durch 23 Kommunen liegt, soll bereits von den Radlern profitiert haben. Seit 2006 befuhren 500.000 Menschen die Strecke von der Quelle in Winterberg bis zur Ruhrmündung in Duisburg. Aquarius und der Wasserbahnhof sind nur zwei ausgewiesene Mülheimer Haltepunkte dieses Ruhrweges.
Freilich: Die Erfolgsgeschichte des Rades betrifft in erster Linie das Freizeitverhalten, „wir wollen aber noch mehr Menschen dazu bewegen, das Rad auch im Alltag zu benutzen“, sieht Frank Schellberg von der Paritätischen Initiative für Arbeit die weiterführende Aufgabe.
Doch will man auch kritische Themen besetzen, etwa: Wie fahrradfreundlich ist die Infrastruktur der Stadt? Und was gehört dazu? Um 11 Uhr wird das in öffentlicher Runde diskutiert. Nebenbei ist dennoch Zeit um den Ruhrtal-Radweg zu feiern: Um 10 Uhr eröffnen Bürgermeister Markus Püll und Eva-Maria Hubbert das Fest auf der Schleuseninsel. 23 Kommunen stellen sich und besonders schöne Strecken des Weges vor. Die Band „Outback“ sorgt für Musik.
Fahrrad-Check
1/16
Der Radsport soll aber nicht zu kurz kommen: Bereits um 9 Uhr fällt der Startschuss für das 59. Volksradfahren. Klaus Külschbach vom Rad-Club Sturmvogel rechnet mit etwa 1500 Teilnehmern – und etlichen „Schwarzfahrern“, die ohne Startgeld einfach mitmachen. Dabei ist Külschbach gerade stolz darauf, dass der Verein diesen „Eintrittspreis“ für 2,50 Euro seit 1970 gehalten hat – damals zahlte man natürlich 5 DM: „Ohne die Unterstützung der Sparkasse wäre das nicht möglich.“
Die Strecken sind diesmal familienfreundlich kurz gehalten: 30 Km in Richtung Essen-Kettwig und zurück bzw. von Duisburg aus zur Schleuseninsel. Nach Essen geht’s über den Leinpfad, „damit niemand in die Ruhr fällt“, meint Külschbach.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.