Oberhausen.

Ein Mädchen fährt mit dem Fahrrad. Klar hat es einen Helm dabei. Doch er sitzt nicht auf dem Kopf, sondern baumelt am Lenker.

Einer Stichprobenstudie des Auto Clubs Europa (ACE) zu Folge, ist dies jedoch kein Einzelfall. Allein in Oberhausen fuhren 63 Prozent der 500 überprüften Fahrrad fahrenden Schüler zwischen zehn und 15 Jahren ohne Helm.

Aber warum verzichten Schüler auf den lebensrettenden Kopfschutz? Eine ebenfalls vom ACE durchgeführte Umfrage ergab, dass es den meisten Jugendlichen schlicht zu peinlich ist oder sie das Helmtragen als lästig empfinden.

Beunruhigende Zahlen

Als Anlass der Studie sah der Club die beunruhigend hohe Zahl von Jugendlichen zwischen zehn und 15 Jahren, die allein 2008 bei einem Fahrradunfall verunglückt sind (11.067 Verletzte).

„Unser Ziel war es, herauszufinden, wie sicher Jugendliche mit ihren Rädern im Straßenverkehr unterwegs sind“, sagt Stefan Rakowski. Er leitet das Projekt „Bike Heroes“, auf dem die Studie, die mit ehrenamtlicher Hilfe deutschlandweit durchgeführt wurde, basiert.

Zwar wurde die Stichprobenstudie willkürlich durchgeführt und ist damit nicht repräsentativ, dennoch liefere sie erstmalig Zahlen über die Sicherheit von Fahrrad fahrenden Jugendlichen.

Dunkle Kleidung und keine Beleuchtung

Insgesamt wurden bundesweit an 150 Schulen 11.500 Fahrräder und ihre „Halter“ auf verschiedene Sicherheitsfaktoren geprüft. Das Ergebnis ist erschreckend: So fuhren 69 Prozent aller Schüler ohne Helm, 54 Prozent waren so dunkel gekleidet, dass sie leicht übersehen werden konnten und jeweils rund ein Viertel fuhr mit defektem Dynamo oder Scheinwerfern. Auch in Oberhausen war das Ergebnis wenig erfreulich. Mit 76 Prozent zu dunkel gekleideten Schülern und 20 Prozent defekten Bremsen liegen die Zahlen hier sogar deutlich über dem Bundeswert.

Von den Kultusministern der Länder fordert der Club nun engagiertes Handeln. Weitere Informationen gibt es unter www.ace-online.de/bikeheroes.