Oberhausen. . Wer in solchen Zeiten, in denen sich das Stimmverhalten der Bürger immer stärker auf mehrere Parteien zersplittert, ein Ergebnis von über 51 Prozent holt, den kann man nur beglückwünschen. Die Volkspartei SPD ist in dieser Stadt wieder zu alter Größe zurückgekehrt.

Wer in solchen Zeiten, in denen sich das Stimmverhalten der Bürger immer stärker auf mehrere Parteien zersplittert, ein Ergebnis von über 51 Prozent holt, den kann man nur beglückwünschen. Die Volkspartei SPD ist in dieser Stadt wieder zu alter Größe zurückgekehrt - das haben selbst optimistische Sozialdemokraten nicht mehr für möglich gehalten. Mit dieser Stimmenmacht im Rücken haben die SPD-Abgeordneten im Landtag vor allem eine Aufgabe: Eine Sanierung der Finanzen notleidender Revier-Städte im Land und im Bund zu erreichen. Da muss sich Rot-Grün noch mehr anstrengen als bisher.

Dass die CDU in Oberhausen unter 20 Prozent landet, ist ein Debakel, das noch lange nachhallen wird. Es ist zu einfach, die Schuld daran nur ihrem Spitzenkandidaten zu geben. Da müssen alle schonungslose Analyse über Strategie, Inhalte und Personen betreiben.

Diese Wahl hat gezeigt, dass die Wähler immer unberechenbarer werden: Erst begeistert von den Linken, dann von den Piraten; erst abgestoßen von der FDP, nun wieder voll dabei - und das alles im Wochenwechsel. Die Piraten müssen nun den harten Praxistest im Landtag bestehen - hier droht eine schnelle Entzauberung.

Zwei Wahltrends sind allerdings erschreckend in Oberhausen: Die Wahlbeteiligung bleibt schlecht - und die rechtspopulistische „Pro NRW“, die eigentlich „Contra NRW“ heißen müsste, legt hier weiter zu. Dies müssen alle Demokraten mehr im Blick haben.