Oberhausen. .
Qi Yang ist ein Träumer, er sieht gerne das Glück in den Menschen. Und so sehen die schwarzen Figuren aus seiner neuen Installation irgendwie glücklich aus. Seine neue Ausstellung „Das Jahr des Drachen/Der Mensch des Drachen“, die der Kunstverein Oberhausen in die Ludwiggalerie geholt hat, wird am Sonntag, 15 Uhr, eröffnet.
Die Eigenschaft, die Fantasie schweifen zu lassen, hat Qi Yang schon einmal gerettet. Als er 15 Jahre alt war, wurde seine Familie, allesamt Künstler, jäh auseinandergerissen. Mao glaubte, er stamme aus einer verdorbenen Familie. Die bessere Schicht wurde aufs Land in Arbeitslager geschickt. Auch Qi Yang musste schuften. „Am Anfang fand ich das gar nicht schlimm. Habe gedacht, dass ich endlich mal das Landleben genießen kann. Wahrscheinlich hat mir das geholfen, die Zeit durchzustehen“, erinnert sich der Künstler. Heimlich hört er amerikanisches Radio, um Englisch zu lernen. Das, so glaubte er, verschaffe ihm Zugang zum Westen. Wenn ein Flugzeug die Felder überquerte, träumte er, er würde einfach weit wegfliegen.
Gegenstände aus China eingearbeitet
Es dauerte zehn Jahre, bis er tatsächlich befreit wurde und studieren durfte. Mit Hilfe eines Künstler-Austausches knüpfte er Kontakt nach Deutschland und zog um. „Irgendwann wurde ich vom chinesischen Fernsehen eingeladen. Das war sehr emotional. So, als würde man seinen verlorenen Sohn empfangen.“
In einem Teil der Exponate hat Qi Yang Gegenstände aus China eingearbeitet. Einen Fächer zum Beispiel oder einen Schirm. Die Installationen wirken verspielt, leicht. In dem anderen Teil hat er seine Gedanken auf eine 13 Meter lange Leinwand gemalt. Sie passt perfekt in die Panorama Galerie. Nur wer das Bild mit genügend Abstand betrachtet, kann alle Details auf den ersten Blick erfassen. Es lohnt, es wirken zu lassen.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist vom 29. April bis 26. August in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zu sehen. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter der 412 49 28 oder auf der Internetseite
www.ludwiggalerie.de. (F.P.)