Oberhausen. .

Mit einem wunderbar komponierten Dreiklang aus non-figurativer Farbmalerei eröffnet der Verein für aktuelle Kunst/Ruhrgebiet in der Halle im Zentrum Altenberg die Ausstellungssaison 2012.

Drei Künstler, drei sehr unterschiedliche Positionen: Schon beim Betreten des riesigen Kunstraumes wird klar, worum es hier geht.

Einklang und Spannung

Sabine Fernkorn aus Bonn, Sybille Kaschluhn aus Stuttgart und K. P. Kremer aus Siegburg treten mit ausgewählten Arbeiten in den Dialog. Eineinhalb Tage arbeiteten die drei Künstler, die sich zuvor nicht kannten, gemeinsam an der Installation, unterstützt von Dr. Wilfried Darlath, dem zweiten Vorsitzenden des Kunstvereins. Zugleich einen Einklang und Spannung zu erzeugen und dabei jeder einzelnen Arbeit Raum zu bieten, ihre Wirkung zu entfalten – das sei schon eine Herausforderung gewesen, so Sabine Falkenkorn.

Als Gast war sie schon häufiger in der Ausstellungshalle, die sie durch „museale Qualität und ganz besondere Lichtverhältnisse“ beeindrucke. Als „einzigartig“ empfindet K. P. Kremer die räumlichen Möglichkeiten. „Weniger ist mehr“ war seine Devise bei der Raumgestaltung. „Die Bilder müssen atmen können.“

„Licht-Spuren“, sagt Sabine Falkenkorn, lege sie „Schicht um Schicht“ mit flüssiger Farbe an. Wer sie betrachtet, muss sich Zeit nehmen. Denn je länger man hinschaut, desto lebendiger wird, was man sieht. Schwingungen, und Rhythmen werden erlebbar. Es verändern sich die tanzenden Farbspuren bei unterschiedlichem Licht. Die – mit einer Ausnahme – eher zarte Malerei sprüht vor Energie.

Die Fläche soll leben

Um „die Farbe als Farbe und um den Prozess“ geht es Sybille Kaschluhn bei ihren Arbeiten, die unglaublich plastisch wirken. Mit gemagerter und verdichteter Ölfarbe, „von der Konsistenz eines festen Hefeteigs“ arbeitet auch sie Schicht um Schicht, bis das Ziel erreicht ist: „Die Fläche soll leben“. Die eher kleineren Formate, die sie bevorzugt, haben eine große Strahlkraft. Assoziationen wie man schaute auf einen Waldboden oder auf einen aufpeitschenden Ozean sind möglich.

Objektartig erscheinen dem Betrachter auch die Bilder von K.P. Kremer. Den Entstehungsprozess der Farbtafeln, das Übereinanderlegen von Farbschichten, kann der Betrachter nachvollziehen. Farbe, die während der Bearbeitung überlief, bleibt an den Rändern stehen und wird Teil der Werke, weil sie den Übergang vom Bild zum Raum markiert. Das steigert Dynamik und Präsenz. Quadratische Farbtafeln stellt der Künstler stets auf die Spitze. Seine neueren Arbeiten – Öl auf Holz – lässt Kremer vor der Wand schweben. Das gelingt, weil die Seiten des Unterholzes abgeschrägt sind.