Schloss Oberhausen - Das Juwel muss saniert werden
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Oberhausen. .
Blaublütigkeit ist kein Garant ewiger Jugend. Und selbst ein stattliches Schloss kommt mal in die Jahre. Das gilt auch für das Schloss Oberhausen, jenes architektonische Juwel an der Mülheimer Straße, dessen leuchtend altrosa gestrichene Fassade in jedem Frühjahr für das Auge des Betrachters ein farbenfrohes Duett mit den blühenden Kastanienbäumen anstimmt. Doch, wer genau hinsieht, der erkennt am Gebäude überall leichte Spuren des Verfalls, die noch den Charme des Understatements versprühen. Noch. „Es muss jetzt etwas gemacht werden“, sagt Dr. Christine Vogt.
Spuren der Zeit
Die Leiterin der Ludwig Galerie betont: „Das Gebäude ist ganz bestimmt nicht baufällig.“ Aber die Zeit hat doch ihre Spuren hinterlassen. Und Vogt lädt zu einem Schlossrundgang der anderen Art ein, bei dem sie auf die meist eher kleinen Mängel hinweist, die - allein durch den Umfang des Gebäudes - dann doch einiges an Größe beweisen.
Da ist zum Beispiel der graue Sockel des Hauses, der unschöne Risse zeigt. „Er muss beigeputzt werden“, sagt Vogt. Der hübsche kleine Balkon zur Straße hin könnte einen Anstrich vertragen. Oder: Die weißen Holzdachfenster schreien förmlich nach Farbe. Manche sind so marode, dass sie nur noch ausgetauscht werden können. Auch das Renovierungs-Stündlein des Uhrenturmes hat geschlagen, er ist innen feucht. Und: „Der Fries müsste überall abgespachtelt und gestrichen werden“, zeigt Christine Vogt auf die Gebäude-Umgrenzung unterhalb des Daches.
Außerdem: Die Neugestaltung des Kaisergartens und der Bau der Rehberger Brücke brachten eine Aufwertung der Rückseite des Schlosses mit sich. Deshalb müsse dort etwas gemacht werden, sowohl an der Fassade als auch an den Fenstern. Noch mehr Mängel: Im Haupthaus, in den Ausstellungsräumen der Galerie, gibt es u.a. einen Setzriss im Boden der ersten Etage, nach dessen Ursache gerade geforscht wird.
Doppelausstellung in der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen
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Substanz vor Kosmetik
All diesen Mängeln geht es jetzt an den Kragen. Auch weil der Komplex ein Aushängeschild der Stadt ist, sollen innerhalb von vier Jahren in einem Vierstufenplan für 484.000 Euro Renovierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Allein in den Haushalt 2012 wurden für diese Arbeiten zusätzliche Mittel von 200.000 Euro eingestellt, da eine Finanzierung über das Budget „Sanierung Verwaltungsgebäude“ wegen anderer dringender Baumaßnahmen nicht sichergestellt werden konnte. „Inwieweit eine Realisierung der anderen Bauabschnitte 2013 bis 2015 innerhalb des üblichen Budgets ‘Sanierung Verwaltungsgebäude’ abgebildet werden kann, muss zeitnah geprüft werden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Übrigens: Ganz zuletzt soll das Haus neu gestrichen werden. Weil, frische Farbe fürs Gesicht ist ja nur ein kosmetischer Aspekt, und bauliche Mängel, die womöglich noch die Sicherheit der Besucher gefährden, müssen zuerst beseitigt werden. Egal, wann der neue Anstrich kommt, die Hauptsache ist, Kastanien und Schloss können auch weiterhin im Frühling ihr blühendes Duett anstimmen.
Einige Maßnahmen, die für 2012 im Haupthaus geplant sind: Einbau von Lüftungselementen in die Dachschieferflächen; Instandsetzung der Bodentreppe; Sanierung der Gesimsflächen; Einbau von Dehnungsfugen im Untergeschoss. Kleines Haus: Einbau einer Wärmedämmung im Bereich der Büroräume; Sanierung des Uhrenturms; Brandmeldeanlage Artothek.
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