Leuchtende Augen, Herzklopfen und zittrige Hände: Diese Symptome zeigten sich am Dienstag unter anderem bei den Schülern der Melanchthonschule und den kleinen Akrobaten der Zirkusschule „1 2 3“. Beide traten beim Auftaktnachmittag der ersten Sterkrader Kinder- und Jugendkulturtage im Lito-Palast auf und begeisterten dort vor allem Eltern und Erzieher.
Die schöpferischen Kräfte und Talente der jüngsten Sterkrader sichtbar machen, das ist das Ziel der Kulturveranstaltung, die das Forum Sterkrade gemeinsam mit 15 Institutionen auf die Beine stellte. Eine der maßgeblichen Ideengeber war Karin Degen (52), Ansprechpartnerin des Forums und Leiterin des Jugendzentrums an der Friedenskirche. „Die Veranstaltung ist ein Geben und Nehmen für alle Beteiligten. Sonst treten die Gruppen ja nur in einem geschlossenen Kreis, etwa an ihrer Schule, auf und das ist schade“, findet sie und lobt die Vielfältigkeit der Auftritte.
Und da gab es einiges zu sehen: Neben dem kleinen Musical „Es ist noch Platz in der Arche“ des Familienzentrums St. Clemens, ausstaffiert mit Tiermasken und Papierregenbogen, traten auch die Bläserklassen des Sophie-Scholl-Gymnasiums und das Ensemble „Kunterbunt“ der Steinbrinkschule auf. Dass man sich bereits nach einem Jahr Musikunterricht an große Werke wie Beethovens „Ode an die Freude“ wagen darf, zeigten sie hier eindrücklich.
Applaus-Rakete sorgte für Tränchen
Auch Bürgermeisterin Elizabeth Albrecht-Mainz, die die Kulturtage mit einem Grußwort der Stadt eröffnete, lobte das Engagement der Kinder und Pädagogen. Eine frühe Heranführung an kulturelle Werte sorge dafür, dass diese übernommen und weiterentwickelt werden, betonte sie und bedankte sich bei den Sponsoren der Veranstaltung, der OGM und der Sparkassenbürgerstiftung der Stadtsparkasse. Ohne diese wären die Aufführungen an einem zentralen Ort wie dem Lito-Palast nicht möglich.
Ganz so groß hätte der Rahmen jedoch nicht gewählt werden müssen, zumindest dem Geschmack der Jüngsten zufolge: Den zwei- und dreijährigen Kleinkindern der Kindertagespflegemusikgruppe „Klappertopf“ war der Saal etwas zu groß und auch die laute „Applaus-Rakete“ sorgte für vereinzelte Tränchen. Dennoch zeigten die Kleinsten tapfer, dass auch sie schon Rhythmusgefühl und Spaß an Musik haben - wenn das nicht der erste Auftritt war.
Ob die Kinder- und Jugendkulturtage wiederholt werden, liegt an der Bewertung der Beteiligten. „Wir werden uns mit allen zusammensetzen und dann überlegen, ob wir unsere Ziele erreicht haben“, erklärte Moderator Barney Hanenberg (56). Sollte dies der Fall sein, so will man die Kulturtage alle zwei Jahre stattfinden lassen und so für einen regelmäßigen Austausch der verschiedenen Sterkrader Institutionen sorgen.