Oberhausen. . Die hohen Spritpreise zu Ostern regen viele Autofahrer auf. Eine Alternative ist Erdgas. Doch die Wagen sind teuer in der Anschaffung.
Endlich Osterferien! Schnell noch die Sachen packen und schon kann's losgehen in den Urlaub. Den Schock bekommen Mama und Papa dann an der Tankstelle. Mit Preisen um die 1,70 Euro hat der Sprit – mal wieder – einen neuen Rekord erreicht. Helmut Höhn hat sich lange genug über die Kosten geärgert. Vor fünf Jahren ist der Oberhausener von Diesel auf Erdgas umgestiegen. Mit seiner Entscheidung ist er sehr zufrieden, denn so schone er neben der Umwelt vor allem den eigenen Geldbeutel.
„Man kann sagen, wir sparen die Hälfte“, sagt Helmut Höhn. Der Ehemann der Grünen-Politikerin Bärbel Höhn ist einer von wenigen Oberhausenern, die mit Erdgas unterwegs sind. Vor Ort wurden im vergangenem Jahr von insgesamt 100.147 zugelassenen Kraftfahrzeugen nur 95 mit Erdgas angetrieben.
Das nach Helmut Höhns Ansicht schlagende Argument: Für ein Kilogramm Erdgas zahlt er knapp einen Euro. In den vergangenen Jahren sei der Preis nur leicht gestiegen. „Als wir das Auto gekauft haben, hat das Gas 85 Cent gekostet“, erinnert er sich.
Wie kam es damals zu der Entscheidung? Nach zwölf Jahren sei der alte Dieselwagen reif gewesen. „Dann gingen die Reparaturen los und die lohnten nicht mehr.“ Also musste ein Neuwagen her. Ökologisch sollte er sein, einen geringen CO2-Ausstoß haben, groß sein und möglichst günstig. Die Höhns entschieden sich schließlich für ein Erdgasauto. Dabei war die Anschaffung gar nicht günstig: Die Mehrkosten lagen bei rund 3500 Euro. Ein Preis, der den einen oder anderen Käufer vermutlich abschreckt.
Tankgutscheine für Autofahrer, die auf Erdgas umsteigen
Die Energieversorgung Oberhausen AG (EVO) unterstützt deshalb Autofahrer, die sich für Erdgas entscheiden, mit Tankgutscheinen im Wert von 350 Euro. Vom Umrüsten eines Autos, wie man es bei Flüssiggas häufig mache, rät EVO-Sprecherin Birgit Konopatzki bei Erdgas aber ab: „Das ist sehr teuer und lohnt nicht.“ Sinnvoller sei es, sich einen Neuwagen zuzulegen. Heute würden die Mehrkosten dafür etwa 1500 Euro betragen.
Stellt sich die Frage, wann sich ein Erdgasauto überhaupt lohnt. „Es lohnt sich immer, weil es umweltfreundlicher ist“, sagt Konopatzki. Die geringeren Kosten würden vor allem Vielfahrer spüren. Auch Taxiunternehmen profitierten vom Gas. „Ich würde sagen, die Ersparnis liegt bei 25 bis 30 Prozent“, schätzt Holger Dubberke, Inhaber eines Oberhausener Betriebes. Drei seiner acht Fahrzeuge fahren bereits mit Erdgas, im Sommer soll noch ein weiteres hinzu kommen.
In Oberhausen gibt es nur zwei Gas-Tankstellen
Er habe sich schnell an das Erdgasauto gewöhnt, sagt Helmut Höhn. „Nur das Tanken ist ein bisschen anders.“ Statt eines Tanks gibt es nämlich zwei: einen fürs Gas und einen für Benzin. Der dient zur Reserve, falls das Gas mal leer ist.
Bundesweit gibt es derzeit mehr als 900 Tankstellen, die Erdgas anbieten. In Oberhausen sind es zwei: an der Duisburger Straße und an der Teutoburger Straße in Sterkrade. Da kann der Weg zur Tankstelle mitunter lang sein. Dafür ärgere man sich aber nicht mehr über den Preis, sagt Helmut Höhn. „Wir tanken immer nur für 20 Euro.“ Und damit ist der Tank voll.