Oberhausen. .
Das Sparpaket in Höhe von 40 Mio. Euro hängt über den Köpfen aller städtischen Mitarbeiter. Von neuen Stellenkürzungen ist die Rede. Um sich schlagkräftiger wehren zu können, unterzeichneten die Personal- und Betriebsräte von Stadtverwaltung, WBO, OGM, Stoag und ASO mit Vertretern von Verdi eine Vereinbarung zur Bildung einer Konzernbeschäftigungsvertretung der Stadt Oberhausen.
In der städtischen Verwaltung etwa sind in den letzten 25 Jahren ca. 1500 Arbeitsplätze weggefallen, fast 200 weitere sollen bis 2021 folgen. Auch bei der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) schrumpfte die Belegschaft von 840 Mitarbeitern im Jahr 2006 auf aktuell 605. Bei der Stadtwerke Oberhausen AG (Stoag) werden noch 480 Mitarbeiter beschäftigt. 1996 waren es 600. Die ASO gGmbH Alteneinrichtungen der Stadt reduzierte ihre Belegschaft von 600 auf aktuell 410 Mitarbeiter.
"Die betriebliche Eigenbestimmung bleibt erhalten"
Die Belastungen, so machen die Mitarbeitervertreter geltend, seien dagegen ständig gestiegen. „Bei uns kommen jährlich bis zu 35 000 Überstunden zusammen“, führt Stoag-Betriebsrat Michael Stemmer aus. „Weitere Kürzungen und Belastungen für immer weniger Kollegen machen wir nicht mit“, betont auch Marianne Broll. Die OGM-Betriebsrätin meint: „Wir sind nicht nur ausgepresst wie Zitronen, sondern sogar schon so weit, dass von den Zitronen gar nichts mehr übrig geblieben ist.“ Personalrat André auf der Heiden (Stadtverwaltung) ergänzt: „Und das vor dem Hintergrund von immer älter werdenden Belegschaften.“
Das Gefühl, gemeinsam in einem Boot zu sitzen, trug maßgeblich dazu bei, dass die Konzernbeschäftigtenvertretung, an der seit Jahren vergeblich gebastelt wurde, nun unter Dach und Fach kam. Die Sorgen so manches Betriebsrates, da könnte sich jemand „von oben“ in die hausinternen Abläufe einmischen, sind verfolgen. „Die betriebliche Eigenbestimmung bleibt erhalten“, versichert denn auch Henrike Greven (Verdi-Bezirk Mülheim-Oberhausen).
Erste Gespräche nach den Osterferien
„Wir haben durch die neue Vertretung jetzt endlich eine bessere Grundlage, um weitere Schnellschüsse verhindern zu können“, glaubt Wolfgang Crämer (WBO). Es gehe darum, ein Konzept einzufordern, das über eine Legislaturperiode hinausgehe – „und das können wir als einzelner Betrieb nicht leisten“, so Michael Stemmer (Stoag). Gemeinsam will die Runde Regelungen in punkto Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und Ausbildung treffen. Zeitgleich gehen die Verdi-Vertreter auf die Fraktionen zu. Erste Gespräche sollen nach den Osterferien stattfinden. Damit die Konzernbeschäftigtenvertretung dann rasch durch den Stadtrat abgesegnet wird.