Oberhausen. .

Ein Geburtstagsständchen der besonderen Art gab es am Sonntag in St. Marien Rothebusch zu hören. Die Kantorei Buschhausen mit ihrem Leiter Wolfgang Koppen feierte ihr 25-jähriges Bestehen mit einem festlichen Kirchenkonzert vor großem Publikum. Mit dabei waren zudem einige Gesangssolisten und ein Kammerorchester.

Die sorgsame Auswahl des Programms konnte als Bekenntnis zu einem der Größten, nicht nur in Bezug auf die Chormusik, verstanden werden: Johann Sebastian Bach. Dessen Kantate „Himmelskönig, sei willkommen“ bildete den Konzertauftakt. Uraufgeführt am Palmsonntag des Jahres 1714, gilt es als Bachs erstes Meisterwerk in seiner Zeit am Weimarer Hof.

So abwechslungsreich wie die Gestalt dieser Passionsmusik, in der freudige Erlösungs-Gewissheit überwiegt, gelang auch die Ausführung. Die Solisten Gregor Finke, kraftvoll in der Bass-Arie, Judith Müller mit zartem Alt-Solo und Arno Bovensmanns geschmeidiger Tenor setzten kurze Glanzlichter. Eine solide Grundlage für Solisten und Chor schufen die Mitglieder des Kammerorchesters (Konzertmeisterin Konstanze Horst, an der Orgel Friedrich Storfinger).

Würdige Umsetzung

Machte die Kantorei Buschhausen bis dahin noch einen etwas zurückhaltenden Eindruck, so wurde in der fünfstimmigen Motette „Jesu, meine Freude“ deutlich, welches sängerische Potenzial in diesem Chor steckt. Exemplarisch seien hier die beiden gegensätzlichen Strophen „Trotz dem alten Drachen“ und „Gute Nacht, o Wesen“ genannt, deren musikalische Charakterisierung dank tadelloser Linienführung und unerschütterlicher Intonation voll zur Geltung kam.

Kleinere Solopartien wurden unter anderem von den Sopranistinnen des Chors Barbara Kreibich und Anne Möser schlank und klar umgesetzt. Insgesamt eine würdige und ausdrucksstarke Umsetzung dieses großen und großartigen Werks.

Als instrumentales Mittelstück erklang das vierte Brandenburgische Konzert mit den Solistinnen Friederike Arnswald, Judith Müller, Flöten, und Konstanze Horst, Violine. Ansprechend gestaltet, ließ besonders der entschleunigte Schlusssatz aufhorchen.

Die Kantorei Buschhausen und Wolfgang Koppen verabschiedeten sich mit dem von Bach gesetzten Paul-Gerhardt-Lied „Nun ruhen alle Wälder“. Vor allem die letzte, a-cappella gesungene Strophe machte neugierig und den Zuhörern Lust, mehr von diesem Chor in seinem Jubiläumsjahr zu hören.