Oberhausen.
Das ehemalige Waisenhaus in Osterfeld könnte nach Jahren des Verfalls zu einem Energie-Pilotprojekt in Oberhausen werden. Davon ist Hermann-Josef Schepers, CDU Kommunalpolitiker und engagierter Vertreter der katholischen Kirche in Osterfeld, überzeugt. Gemeinsam mit dem neuen Besitzer der Immobilie an der Waisenhausstraße, Heinz Reimann, soll dort ein Projekt entstehen, das verschiedene Wohnkonzepte und einen Energie-Kindergarten vereint.
Erste Gespräche zum Beispiel mit dem Kindergarten St. Marien Rothebusch fanden statt - mit positiver Resonanz, so Schepers: „Mit diesem Konzept einer Energie-Kita erhielte die Kita St. Marien Rothebusch als erste in Oberhausen ein solches Profil.“ Hintergrund ist die Sensibilisierung schon der Fünfjährigen für die Bedeutung von Energie: „Hier wird es dann Naturwissenschaften für Kleine geben.“
Eigentümer unterstützt das Projekt
Unterstützt wird das Projekt vom neuen Eigentümer, Heinz Reimann, dessen Firma IVT auf dem Gebiet umweltverträglicher Energien tätig ist. Noch gebe es einiges zu tun, um die erste Oberhausener Energie-Kita Realität werden zu lassen. So müsse der Pavillon, in den die Kita einziehen soll, ans Hauptgebäude „angedockt“ werden. Zudem muss er für Unter-Dreijährige umgebaut werden.
Aufs Dach soll eine Photovoltaik-Anlage. Schepers: „Zudem wollen wir kleine Windräder bauen, die tagsüber Energie speichern und nachts die Beleuchtung speisen.“ Hermann-Josef Schepers schmunzelt: „Meine fünfjährige Enkelin ermahnt mich immer, wenn ich die Kühlschranktür zu lange auflasse, weil das viel zu viel Energie verbrauchen würde. Wenn wir dieses Verständnis für die Bedeutung von Energie bei den Kindern wecken, ist ein wichtiges Ziel erreicht.“
Einheitliches Projekt soll entstehen
Punkt zwei des Projektes betrifft das alte Waisenhaus selbst. Schepers: „Hier soll ein Konzept von barrierefreiem, energetisch aufgearbeitetem Wohnen entstehen. Zudem soll das dazu gehörende Wäldchen zugänglich gemacht werden, so dass aus dem gesamten Komplex ein einheitliches Projekt wird.“
Die Verbindung von umweltschonender Energie und den vorhandenen Ressourcen der Natur sei eine hervorragende Basis für solche Planungen. Die Bauweise des historischen Gebäudes unterstütze diese Idee: „Die Ausrichtung geht von Nord nach Süd und auch der Dachwinkel passt perfekt für solche Anlagen.“ Zudem entstünden innerhalb des Gebäudes voraussichtlich keine so hohen Kosten, die Substanz sei gut.
Anwohner befürchteten Abriss
Vor der Wende, die mit dem Investor Heinz Reimann kam, befürchteten Anwohner schon den Abriss des alten Waisenhauses. Anfang Februar konnte Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Pflugbeil (SPD) auf einer Sitzung der Osterfelder Bezirksvertretung verkünden: „Es sieht aus, als wenn es hier zu einem guten Ende in Osterfeld kommt!“ Heinz Reimann, „echter Rothebuscher“, hatte von Anfang vor, das Haus komplett zu sanieren, den Kindergarten aufleben lassen und die Waldfläche einzubinden.