Oberhausen.
Oberhausen sagt Willkommen und bietet frisch gebackenen Familien künftig mehr Hilfe an. Die Katholische Familienbildungsstätte und das Evangelische Familien- und Erwachsenenbildungswerk Oberhausen eröffneten nun zwei so genannte „Wellcome“-Standorte. Hier können sich gestresste Eltern Hilfe holen, indem ehrenamtliche Mitarbeiter die Familien besuchen.
„Als ich damals ein Kind bekam, habe ich mir das so schön ausgemalt. Es waren Ferien, ich konnte bei der Arbeit kürzertreten. Aber dann kam ich nach vier Tagen nach Hause und hab’ mich selbst nicht mehr zurechtgefunden“, erinnert sich Ideengeberin Rose Volz-Schmidt. Selbst Leiterin einer Familienbildungsstätte in Hamburg fasste sie den Mut, ihren Freundinnen und Kolleginnen auch von den Schwierigkeiten zu erzählen und erfuhr, dass es vielen ganz ähnlich so kurz nach der Geburt ging.
Ein keiner Obolus
„Früher, auf dem Dorf, gab es die natürlichen Netzwerke. Da kam mal eine Nachbarin vorbei und half mit oder die Oma war in der Nähe. Heute gibt es das kaum noch.“ Oft gebe es aber nur offizielle Hilfe, wenn es Probleme gebe. Eine andere Lösung musste her und das „Wellcome“-Center war erdacht. Inzwischen gibt es etwa 2500 Ehrenamtliche in Deutschland, die für die Wellcome-Standorte im Einsatz sind. In Oberhausen gibt es schon einige Damen, die Familien besuchen, es werden aber noch Mitstreiter – auch Männer dürfen sich melden – gesucht. Für die Anschubfinanzierung haben Oberbürgermeister Wehling und die Schauspielerin Ulrike Kriener gespendet. Für die Eltern fällt ein kleiner Obolus an.
Gerda Broß hilft einer Mutter mit Drillingen. Da wird jede Hand gebraucht. „Ich habe immer mit Jugendlichen gearbeitet und nach meinem Job ein Ehrenamt gesucht“, erklärt sie, warum sie sich für die verantwortungsvolle Aufgabe gemeldet hat. Ihre drei eigenen Kinder sind längst erwachsen. „Wenn ich da bin, kann die Mutter sich um den Haushalt kümmern oder einfach mal ein bisschen entspannen.“
Claudia Friedrichs und Ille Lauterfeld sind die Ansprechpartnerinnen bei den konfessionellen Einrichtungen und koordinieren den Einsatz der Ehrenamtlichen und bereiten die Freiwilligen auf ihren Einsatz vor. Sie begleiten auch ein erstes Treffen mit den Familie.
Nähere Informationen gibt es unter 859 96 46 oder 85 00 84 37.