Oberhausen. . Fidan Shikhiyeva wartet darauf, ob sie NRW-Härtefallkommission sie vor der Abschiebung bewahrt. Bis dahin muss die 39-jährige alle zwei Wochen ihre Duldung verlängern. Die Furcht in den Aserbaidschan abgeschoben zu worden, trieb sie beinahe in den Selbstmord.

Es gibt Tage, da hat Fidan Shikhiyeva Hoffnung. Dann malt sie sich eine Zukunft aus, mit Arbeit, zwei glücklichen Kindern, in einer Wohnung an der Seite ihres neuen Lebensgefährten Taras Miller. Doch es gibt auch diese Tage voller Tränen und das bange Warten, ob die NRW-Härtefallkommission sie vor der Abschiebung bewahrt.

Aus ihrer Heimat Aserbaidschan geflohen

Bis dahin muss die 39-Jährige alle zwei Wochen zum Bereich Ausländerangelegenheiten, um ihre Duldung zu verlängern. Das zerrt. Fidan Shikhiyeva war aus ihrer Heimat Aserbaidschan geflohen, weil ihre Eltern sie zwangsverheiraten wollten.

Die ausgebildete Ärztin lernte in einer Flüchtlingsunterkunft ihren späteren ersten Lebenspartner kennen. Sie bekam zwei Kinder, beide wurden in Oberhausen geboren. Der Fünfjährige besucht eine Kindertagesstätte in Holten, der Siebenjährige die Kastellschule. Die Jungen sprechen fließend Deutsch, sind begeisterte Fußballer und trainieren bei den Sportfreunden Hamborn 07 in Duisburg.

Das Paar hofft gemeinsam auf eine unbeschwerte Zukunft

Als Fidan Shikhiyeva sich von ihrem inzwischen alkoholkranken und gewalttätigen Lebenspartner trennte, erhielt sie die Nachricht, sie solle abgeschoben werden. Die Hausärztin konnte ihren Selbstmordversuch im letzten Moment verhindern. Insgesamt drei Monate wurde Fidan Shikhiyeva auf der psychiatrischen Station des Johanniter Klinikums behandelt. Ihr neuer Lebenspartner stand ihr bei, kümmerte sich um die Kinder.

„Wir erhalten viel Unterstützung“, sagt sie dankbar. Viele Eltern und Lehrer ihres älteren Sohnes, aber auch Eltern aus dem Fußballverein hätten sich für sie eingesetzt. „Einige schrieben sogar einen Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.“ Jetzt hofft das Paar auf eine positive Entscheidung der Kommission und auf eine unbeschwertere Zukunft.

Da ihre Ausbildung in Deutschland nicht anerkannt wird, hat sich Fidan Shikhiyeva als Altenpflegerin beworben. „Ich habe mich immer um Arbeit bemüht, wollte nie jemandem auf der Tasche liegen.“