Oberhausen.

Manfred Lorentschat schrieb 2009 Parteigeschichte: Nach der Kommunalwahl wurde er der erste Grüne Bürgermeister in Oberhausen. Fast zwei Jahrzehnte hat er die Entwicklung des Kreisverbands maßgeblich mitbestimmt. Bis jetzt.

Im Mai will der 60-Jährige seine Ämter aus privaten Gründen niederlegen. Der gebürtige Ostfriese, der vor 32 Jahren hier eine Stelle als Ausbilder beim Berufsförderungswerk bekam, geht in den Ruhestand und zieht nach Barßel im Landkreis Cloppenburg. Dort lebt seine Frau. In Barßel hatte Lorentschat zudem Anfang 2011 den dortigen Kreisverband der Grünen neu gegründet. Lorentschat gilt als Querdenker und Strippenzieher in der Partei. Oberhausener Fraktions-Chef Volker Wilke beschreibt ihn als verlässlichen und bodenständigen Parteifreund. „Er hinterlässt eine große Lücke.“

Oberbürgermeister Klaus Wehling, der Lorentschat aus gemeinsamer Juso-Zeit vor dessen Grünen-Engagement kennt, sagte, er bedauere den Weggang des geschätzten Kommunalpolitikers. „Manfred Lorentschat ist ein engagierten Ratsvertreter.“

Steffi Opitz als Nachfolgerin gehandelt

Lorentschats Sitz im Rat wird wohl Michaela Flötgen übernehmen. Als Nachfolgerin für das Bürgermeister-Ehrenamt wird Steffi Opitz, Vorstandsfrau bei den Grünen, gehandelt. Die übrigen Ämter würden einvernehmlich neu vergeben, so Lorentschat.

Der Wegzug falle ihm schwer. „Als ich 1979 nach Oberhausen gekommen bin, wollte ich zwei Jahre bleiben. Mir hat es hier aber gefallen und daran hat sich ja nichts geändert.“ Er habe schon länger geplant, das Ruhrgebiet zu verlassen: Seit 28 Jahren pendle er zwischen Oberhausen und dem Wohnort seiner Frau. Mit dem Ende der Legislaturperiode habe er deshalb ohnehin nach Niedersachsen zu seiner Frau ziehen wollen. Weil seine Schwiegermutter erkrankt sei, gehe er nun früher.

In Barßel will sich Lorentschat bei den Grünen engagieren. 2001 hatte sich der dortige Kreisverband aufgelöst, Lorentschat war an der Neugründung beteiligt. „Ich lasse das auf mich zukommen, für mich ist das ein Einschnitt.“ Auch sprachlich: „Ich muss ja Plattdeutsch sprechen.“