Oberhausen. . Die meisten der beim Blitz-Marathon ertappten Temposünder hatten Verständnis für die Aktion der Polizei.
Die Sonne verschwindet langsam hinter einer Wolke, der Wind nimmt beständig zu. An der Geschwindigkeitskontrolle der Polizei auf der Weberstraße in Lirich konnte man am Freitag wahrlich nicht von angenehmen Temperaturen reden. Die Polizeioberkommissare Behrend und Behrend, Polizeihauptmeister Vilic und Polizeikommissar Unteregge stehen hier an ihrem Lasermessgerät bereit und warten im Rahmen des landesweiten 24-Stunden-Blitz-Marathons auf die nächste Geschwindigkeitsübertretung.
„War in Gedankennoch bei der Arbeit“
„Man merkt schon, dass die Leute Zeitung gelesen und Radio gehört haben“, erklärt Vilic. Viele Autofahrer wussten also, was sie erwartet. Gerade einmal vier Fahrer konnten so in der ersten Stunde geblitzt werden, die in der 30er Zone zu schnell unterwegs waren. „Normalerweise sind das in so einem Zeitraum mindestens doppelt so viele.“ Unglücklich ist man mit diesem Ergebnis aber überhaupt nicht. „Das heißt ja auch, dass die Leute sich an die Vorgaben halten“, so Vilic.
Eine Autofahrerin erwischt es dann doch noch. 43 Stundenkilometer lautet die Messung. Böse drum ist sie aber nicht. „Ich finde es gut, dass es so Kontrollen gibt. Leider war ich gerade mit den Gedanken noch bei der Arbeit und habe nicht auf das 30er Schild geachtet.“ Wird sie beim nächsten Mal vielleicht eher. Aber ist die Blitz-Aktion auch nachhaltig? „In diesem großen Rahmen sind Geschwindigkeitskontrollen ja eher selten“, geben die Polizisten zu bedenken. „Die Gefahr ist natürlich da, dass das am nächsten Tag wieder vergessen ist.“
Verständnis vor Schulen und Kinderspielplätzen
Ob den Polizisten bei ihren Kontrollen tatsächlich so oft moderne Wegelagerei vorgeworfen wird? „Es kommt natürlich oftmals auf die Orte an, wo wir stehen“, erzählt Polizeioberkommissar Behrend. „Wenn wir vor Schulen oder Kinderspielplätzen unsere Messungen durchführen, haben die Leute meist Verständnis. An anderen Stellen, etwa der Osterfelder Straße, beklagen sie sich eher und werfen uns Abzocke vor.“
Draußen, bei den Geschwindigkeitskontrollen, sind die vier Kollegen, von denen einer übrigens doch auf die vermeintlich unbeliebte Russenmütze zurückgegriffen hat, an diesem kalten Tag von 12.30 bis 18.30 Uhr im Einsatz. „Damit hört es aber nicht auf. Bis 20 Uhr sind wir mit der Nachbereitung und dem Papierkram beschäftigt.“