Innenminister Jäger besuchte Duisburger Polizisten beim Blitzer-Marathon
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Duisburg. .
Seit mehr als 20 Jahren verrichtet sie ihren Dienst bei der Duisburger Polizei, erledigt ihre Arbeit immer gewissenhaft und zuverlässig, doch erst am Freitag wurde ihr Einsatz zum ersten Mal in der langen Karriere gewürdigt: NRW-Innenminister Ralf Jäger besuchte die klobige, schwarze Radaranlage, die an der Düsseldorfer Landstraße aufgebaut wurde. Und zwar für den „24-Stunden-Blitz-Marathon“.
Viel Arbeit hatte das Gerät, das die Fotos der Raser noch analog auf Filmmaterial festhält, allerdings nicht. Geblitzt wurde trotzdem – von den zahlreichen Fotografen, die zum Pressetermin kamen. Damit hat Jäger sein Ziel erreicht: „Uns geht es um weniger Tote im Straßenverkehr, nicht um mehr Knöllchen“, betonte der Innenminister. Die medienwirksame „Marathon“-Aktion solle dazu führen, „dass jeder darüber nachdenkt, ob er nicht auch einmal runter vom Gas gehen kann“. Bei Jäger selbst, so erklärte er, habe schon ein Umdenken stattgefunden. „Heute Morgen habe ich noch meine Frau gewarnt, langsamer zu fahren. Und seit ich mich mit der Aktion befasse, habe ich auch über meinen Fahrstil nachgedacht.“
Mit 100 km/h über die Mülheimer Straße
Das steht einem Autofahrer noch bevor, der am Freitag mit überhöhter Geschwindigkeit die Mülheimer Straße befuhr. Mit 100 km/h war er unterwegs, doch nur die Hälfte ist an dieser Stelle erlaubt. „Solche Messungen sind nicht überraschend, das ist Alltag“, kommentierte der Innenminister mit Blick auf die Ankündigungen der Kontrollstellen. „65 km/h als Alltagsgeschwindigkeit sind aber genauso schlimm.“
Acht von zehn Fußgängern, die in einem Unfall verwickelt sind, bei dem ein Kraftfahrzeug 65 km/h fährt, sterben. Fährt der Wagen aber nur 50 km/h, überleben acht von zehn Fußgängern.
Radarfallen der Stadt
Die Stadt Duisburg führt von Montag, 13. Februar, bis Samstag, 18. Februar, Geschwindigkeitskontrollen unter anderem an folgenden Stellen durch: Großenbaumer Allee (Großenbaum), Memelstraße (Neudorf-Nord), Wiesbadener Straße (Obermeiderich), Am neuen Angerbach (Ungelsheim), Beckersloh (Aldenrade) und Bismarckstraße (Neudorf-Süd). Die Standorte der Anlagen können sich verändern, außerdem kann auch an anderen Stellen im Stadtgebiet kann geblitzt werden.
„Mit dieser Kampagne wollen wir in die Köpfe bekommen, dass es auch tödlich sein kann, wenn man nur mal eben ein bisschen schneller fährt“, erklärte Stefan Hausch, Pressesprecher der Duisburger Polizei. Der "Blitz-Marathon" sei aber nur der Anfang, in Zukunft sollen grundsätzlich mehr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Und das nicht nur an Unfallschwerpunkten. „Wenn wir Hinweise aus der Bevölkerung bekommen oder selbst merken, dass an einer Stelle besonders viel gerast wird, postieren wir uns dort“, kündigt Hausch an. Bisher gäbe es laut Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels schon 18 Stellen im Stadtgebiet, an denen die Polizei häufig kontrolliert. Außerdem steht auch nach Auskunft des NRW-Innenministeriums schon jetzt fest: Die große Kontrollaktion soll im April und September wiederholt werden.
Doch nicht nur auf Autofahrern liegt der Fokus, wenn es um Verstöße geht. „Auch Fehlverhalten von Fußgängern und Radfahren wollen wir stärker ahnden“, sagte Hausch. Schließlich seien sie die Leidtragenden, wenn es zu einem Unfall mit einem Kraftfahrzeug kommt.
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