Oberhausen.

Ein Zufall brachte die Essenerin Sabine Hartmann-Schupke (44) 2010 mit ihrem Tresor-Fachhandel in das Gewerbegebiet am Max-Planck-Ring nach Oberhausen. Zu der Zeit war die Geschäftsführerin von „Security Performance Hartmann“ längst unzufrieden mit ihrem damaligen Standort in Mülheim-Heißen. „Ich habe mich in dem abgelegenen Gebiet abends nicht sicher gefühlt“, erzählt sie. Das sollte natürlich nicht sein – zumal Sicherheit schließlich ihr eigenes Geschäft ist. Umso mehr freute sie sich, als sie in der Zeitung von der freien Fläche in Oberhausen, direkt an der Mülheimer Straße erfuhr.

So kam ihr Tresor-Fachhandel nach Oberhausen und schreibt auch hier – „aber selbstverständlich“ – schwarze Zahlen.

Gegründet wurde die Firma bereits 1974 von Hartmann-Schupkes Vater als Einzelunternehmen, 1992 wurde es zur GmbH. Der Schwerpunkt: Die Installation von Mietfachanlagen in Geld- und Kreditinstituten. Hartmann-Schupke übernahm 2008 die Geschäftsführung, ihr Mann, Bernd Schupke (46), betreut den technischen Bereich im Familienunternehmen.

Großteil der Kunden weiterhin Banken

In ganz NRW vertreiben sie erfolgreich Tresore jeder Sicherheitsstufe, Schließanlagen in unterschiedlichsten Ausführungen sowie hoch moderne Mietfachsystem für Banken. Letzteres ist für sie deshalb so wichtig, weil 75 Prozent des Kundenstamms nach wie vor Banken und Sparkassen sind. „Ansonsten haben wir private Kunden und solche, die die Tresore für gewerbliche Zwecke brauchen“, sagt die Geschäftsführerin. Unter den Kunden: Einzelhändler, die ihre Einnahmen und Dokumente wegsperren müssen, und eine große Fast-Food-Kette.

Auch die komplette Ausstattung, Lieferung, Installation und Wartung bietet die Firma. Mit fünf Mitarbeitern, von denen drei Techniker sind, können die Hartmanns die Wünsche der Kunden erfüllen.

Diskretion das A und O

Diskretion ist – egal ob im gewerblichen oder privaten Bereich – das A und O. „Gerade private Kunden wollen oft, dass wir abends, wenn es dunkel ist, liefern. Die Nachbarn könnten sonst vermuten: Wo ein Tresor ist, da ist auch Geld“, sagt Hartmann-Schupke. Meistens seien es in Privathaushalten aber Dokumente, Erbstücke oder Fotos, die vor Feuer gesichert sein sollen.

Um den Tresor zu finden, der den speziellen Anforderungen entspricht, haben die Hartmann-Kunden die Möglichkeit, sich in dem 110 Quadratmeter großen Ausstellungsraum umzusehen und beraten zu lassen. Um die 40 Modelle sind dort zu finden.

Diese reichen von, als Konservendose getarnte Tresore, für neun Euro bis zu Kühlschrank großen Tresoren verschiedener Sicherheitsstufen für 3000 Euro. Das sei jedoch der Grundausstattungspreis. Das sei wie bei einem Autokauf – mit jeder Zusatzausstattung steigt der Preis. Nach oben ist keine Grenze gesetzt.

"Wir fühlen uns hier sehr wohl"

Die ausgewählten Tresore werden dann den Wünschen entsprechend in der 340 Quadratmeter großen „Produktionshalle“ zusammengebaut. „Man muss jedoch erwähnen, dass wir die Teile selbst nicht produzieren. Wir beziehen sie von deutschen Händlern“, erklärt Hartmann-Schupke.

Resümiert Sabine Hartmann-Schupke heute den Wechsel in das Oberhausener Gewerbegebiet ist sie zufrieden. „Wir fühlen uns hier sehr wohl, kooperieren auch mit den Nachbargeschäften“, erzählt sie. Bei der Schließfach-Installation unterstützt sie beispielsweise eine benachbarte Schreinerei.

Das eigene Büro ist sicherheitstechnisch natürlich top ausgestattet – zwei Tresore sichern wichtige Dokumente.

Oberhausens hohe Gewerbesteuer

Nicht im Tresor, sondern im Käfig beherbergt Hartmann-Schupke zwei Vögel. Kanarienvogel „Zisi“ hat seinen Namen sogar vom benachbarten Zoogeschäft „Ziesak“. Vielleicht ist er dort ausgebüxt.

Ob die Firma Hartmann für immer in Oberhausen bleibt, weiß die Essenerin noch nicht: „In Oberhausen ist die Gewerbesteuer verhältnismäßig hoch. Steigt sie weiter, kann ich mir durchaus vorstellen, noch einmal den Standort zu wechseln.“