Oberhausen. Der Fachkräftemangel bleibt Thema in Oberhausen. Bei der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs setzen Firmen mittlerweile auf soziale Netzwerke wie Facebook und Xing. Nur ein Prozent der Oberhausener Betriebe werben um Kräfte aus dem Ausland.

Der Fachkräftemangel macht der Wirtschaft zu schaffen. Etwa jeder zweite Betrieb habe Schwierigkeiten, offene Stellen mit Fachkräften zu besetzen, beklagt die Industrie- und Handelskammer (IHK). Das habe eine Umfrage ergeben. „Als Hindernis geben diese Unternehmen in erster Linie mangelnde Qualifikation der Bewerber an“, sagt IHK-Sprecherin Heike Doll.

Aber auch am Verhalten der Bewerber haben die Unternehmen etwas auszusetzen. Oft seien die Arbeitskräfte nicht bereit, in andere Städte zu fahren oder hätten unrealistische Gehaltsvorstellungen. Doll: „Etwa jeder neunte Befragte gibt an, dass Defizite in der sozialen Kompetenz einer Anstellung im Wege stehen.“

Bei der Mitarbeitersuche setzen die Unternehmen neuerdings auch auf Soziale Netzwerke im Internet. Jedes sechste Unternehmen suche bereits über Facebook oder Xing. Mehr als die Hälfte der Betriebe wirbt im Internet um Bewerber für offene Stellen. Aber auch Zeitungsanzeigen sind bei fast der Hälfte der Betriebe gefragt. Am beliebtesten seien aber immer noch Empfehlungen von anderen Mitarbeitern.

Kaum Fremdarbeiter

Das Thema Fachkräftemangel werde Handel und Industrie in Oberhausen noch lange beschäftigen, prognostiziert die IHK. Der Demografische Wandel werde das Problem eher steigern. Ab 2013 werde das Problem in der Region besonders deutlich. „Die Betriebe sind daher bereits jetzt gefordert, vermehrt in Ausbildung zu investieren“, sagt Heike Doll. Fachkräfte müssten gebunden und fachlich weiterqualifiziert werden.

Schon jetzt seien fast 70 Prozent der befragten Betriebe dabei, in die Weiterbildung zu investieren. Es sei auch ein beliebter Weg, auf „Eigengewächse“ zu setzen. Viele Betriebe wollen auch attraktiver für ihre Mitarbeiter werden. Sie setzen auf Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeiten oder schlicht auf eine bessere Außendarstellung.

Die bundesweite Aufregung um Fremdarbeiter-Programme spielt in Oberhausen bislang so gut wie gar keine Rolle. Nur ein Prozent der Betriebe werbe gezielt Mitarbeiter aus dem Ausland an.