Sie leben von der Angst ihrer Kunden: Sicherheitsunternehmen wie die Security Performance Hartmann GmbH. 1974 in Essen gegründet und zuletzt in Mülheim ansässig, hat der Händler von Tresoren und Sicherheitszubehör seit Kurzem seinen Sitz im Gewerbepark Kaisergarten. Dort hießen Frank Lichtenheld, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, und Oberbürgermeister Klaus Wehling die fünf Mitarbeiter der Firma gestern willkommen.
Die Angebotspalette ist breit: Tresore aller Sicherheitsstufen, Notöffnungen, Waffenschränke, Hochsicherheitsschlösser, Funkalarmanlagen und elektronische Schließanlagen vertreibt die Hartmann GmbH nun von Oberhausen aus. Die Ware stammt von fünf verschiedenen deutschen Herstellern, Serviceleistungen werden mithilfe mehrerer Subunternehmer gestemmt.
Zu Umsatzzahlen möchte Geschäftsführerin Sabine Hartmann-Schupke nichts sagen, nur dass das Familienunternehmen, dass sie vor drei Jahren von ihrem Vater übernommen hat, „im Mittelfeld“ spielt. Die Konkurrenz sei zwar da, so die 42-Jährige, dafür sei aber auch die Nachfrage in der Wirtschaftskrise gestiegen: „Es gibt viele Senioren, die ihr Geld nach Hause bringen.“ Und wer Wertsachen im Haus hat, braucht die nötigen Sicherungssysteme. Ein einfacher Tresor kostet 330 Euro, nach oben hin ist die Preisskala weit offen. Im Privatbereich ist Diskretion alles: Oft müssten sie die Tresore im Dunkeln anliefern, so Hartmann-Schupke, mit Deckeln verhüllt. Firmenlogos auf den Wagen sind tabu. Dabei sei es ein Trugschluss zu glauben, dass wer einen Tresor hat, auch viel Geld besitzt: „Oft sind es Andenken an die Großmutter, die weggesperrt werden, wichtige Dokumente, Zeugnisse oder eine Doktorarbeit. Einfach Sachen, die nicht wegkommen dürfen.“
Nur etwa 40 Prozent ihrer Kunden kaufen bei Hartmann für den Privatgebrauch, der Großteil der Kundschaft sind Banken und Sparkassen. Immer öfter machen auch sie Gebrauch von neuer digitaler Schließtechnik, die per Chip funktioniert und mittels passender Software einfacher zu handhaben ist als bisherige Lösungen. Kommt ein Schlüssel abhanden, müssen nicht mehr Schlösser ausgetauscht, sondern nur noch Daten neu gespeichert werden. Schöne neue Computer-Welt. Trotzdem wird es für Sicherheitsfirmen wie die Hartmann GmbH auch in Zukunft Arbeit geben.