Oberhausen. An verschiedenen Stellen und Anlaufpunkten bekommen Oberhausener Obdachlose in diesen zunehmend kalten Tagen Hilfe. Die Stadt ist verpflichtet, für Unterkunft Sorge zu tragen.

Auf bis zu zehn Grad unter Null sollen am Wochenende die Temperaturen in Oberhausen sinken. Wohl dem, der da nicht vor die Tür muss. Doch was ist mit denjenigen, die auf der Straße leben? „Es ist eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Stadt, sich um Obdachlose zu kümmern“, so Sprecher Rainer Suhr. Diese Aufgabe könne die Kommune allerdings delegieren, was Oberhausen tut, und zwar an die Diakonie.

Die bereitet sich in ihrer Beratungsstelle für Wohnungslose an der Grenzstraße denn auch auf einen möglicherweise erhöhten Bedarf vor. „Für das Wochenende haben wir einen Notdienst eingerichtet“, so Leiter Frank Bremkamp. Zwischen 8 Uhr und 11.30 Uhr am Samstag- und Sonntagvormittag können sich Bedürftige dort aufwärmen, bekommen trockene Kleidung und heiße Getränke, können duschen.

Haus für Notfälle in Osterfeld

Übernachtungsplätze gibt es an der Grenzstraße nicht. Ohnehin machen die Helfer wie berichtet schon seit längerem die Beobachtung, dass es den „klassischen Obdachlosen“ immer seltener gibt. Oft handele es sich um Jugendliche, die doch immer wieder irgendwo unterkommen. „Wenn aber jemand überhaupt nicht weiß, wo er schlafen soll, organisieren wir das gemeinsam mit der Stadt – auch kurzfristig“, so Bremkamp.

Die Stadt unterhält in Osterfeld ein Haus für Notfälle, in dem etwa Familien nach Wohnungsbränden unterkommen können. Hier wäre Platz. Sollte es auch dort zu Engpässen kommen, greift man auf die Arbeiterwohlfahrt (Awo) zurück, die eine „Vermittlungsstelle für Wohnungsnotstände“ betreibt. Dieses Netz der Versorgung habe sich bewährt, so die Stadt, auch im vergangenen, vergleichsweise harten Winter.

Jeder wird untergebracht

Die einzige reguläre stationäre Einrichtung für Obdachlose in Oberhausen ist das Carl Sonnenschein-Haus der Caritas an der Bebelstraße. 80 Plätze gibt es dort, acht davon für Frauen. „Wir haben im Winter das ganz klare Ziel: Jeder, der kommt, wird untergebracht“, so Leiter Ralf Böddingmeier. „Abgewiesen wird niemand, das wäre fahrlässig. Wer bei den angekündigten Temperaturen die Nacht draußen verbringt, riskiert sein Leben.“