Oberhausen. . Die Mitarbeiter der Caritas in Oberhausen bieten psychisch Erkrankten, Arbeits- und Obdachlosen, aber auch alten und isolierten Menschen eine neue Anlaufstelle an. “Gleis 51“ heißt die Einrichtung an der Mülheimer Straße. Willkommen ist jeder.
Im Bahnhof konnten sie nicht länger bleiben, die Ausweich-Unterkunft platzte mit der Zeit aus allen Nähten. Jetzt haben die Mitarbeiter der Oberhausener Caritas mit dem „Gleis 51“ eine neue Anlaufstelle für psychisch erkrankte, arbeits- oder obdachlose, alte und isoliert lebende Menschen geschaffen. Gestern feierten sie mit den Besuchern die offizielle Eröffnung der Einrichtung an der Mülheimer Straße.
"Nachbarn haben uns gut angenommen"
„Die Adresse ist prima“, freut sich Caritas-Sprecher Reinhard Messing über die zentrale Lage. „Wir wollen ja schließlich nicht unter uns bleiben“. Ziel sei es, neben der eigentlichen Zielgruppe auch Passanten und Anwohner ins „Gleis 51“ zu locken. „Die Nachbarn haben uns gut angenommen“, freut sich Messing deshalb ganz besonders. Viele würden bereits regelmäßig in die seit Anfang März für jedermann offene Einrichtung kommen.
„Ja klar“, pflichtet ihm eine Besucherin bei. Die ältere Dame freut sich, ihre Nachmittage nun nicht mehr alleine verbringen zu müssen, sondern bei einem Tässchen Kaffee in Gesellschaft entspannen zu können. Andere kamen gar mit Blumen, um den neuen Nachbarn zu begrüßen. Unter bunten Luftballons und bei Salzstangen, Chips und Cola lernten alle einander kennen, stellten sich die Mitarbeiter vor, trafen sich Bekannte zum gemütlichen Plausch.
Schweigen und Kraft tanken
„Reinkommen und Ankommen“ ist das Motto von „Gleis 51“. „Die Leute können hier essen, trinken und reden“, sagt Reinhard Messing. „Sie können aber auch einfach nur schweigen, sich wohlfühlen und ein wenig Kraft tanken.“ Um Almosen gehe es dabei nicht: Jeder Besucher zahlt für Speis’ und Trank, „aber natürlich sind die Preise erschwinglich.“ Frühstück und Mittagessen sind jeweils für einen Euro, Getränke ab zehn Cent zu haben.
Finanziert wird die Einrichtung dabei ausschließlich über Kirchensteuermittel und Spenden. Den Standort an der Mülheimer/Ecke Ebertstraße könnte sich die Caritas dabei eigentlich gar nicht leisten. „Die Besitzerin vermietet uns die Räume aber für zwei Euro pro Quadratmeter“, freut sich Messing über die soziale Ader der in Berlin lebenden Frau.