Oberhausen. .
Der Bundesfreiwilligendienst ist ausgebucht: das deutschlandweite Kontingent von 35.000 Plätzen fast erfüllt. In Oberhausen sind laut Bundesfamilienministerium 81 Freiwillige im Dienst. Ein Andrang, mit dem zur Einführung vor sieben Monaten niemand gerechnet hätte. Auch in Oberhausen war die Sorge groß, dass die wegfallenden Zivildienststellen nicht ersetzt werden könnten. Wie sieht es heute vor Ort aus?
„Wir sind rundum zufrieden“, stellt Caritas-Sprecher Reinhard Messing fest. Elf Stellen für Bundesfreiwillige (Bufdis) und drei für Jugendliche, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren möchten, hatte die Caritas im Angebot. „Alle sind besetzt, Bewerber hatten wir rund 30.“ Der Unterschied zwischen den beiden Möglichkeiten: Das Freiwillige Soziale Jahr können junge Leute bis 27 Jahren machen, es dauert ein Jahr.
Für den Bundesfreiwilligendienst gibt es keine Altersbeschränkung, die Dauer beträgt sechs bis 18 Monate. Auch eine reduzierte Stundenzahl ist möglich. Das Entgelt ist gleich: 350 Euro monatlich.
Kranke begleiten
Eingesetzt werden die Freiwilligen in fast allen Bereichen: „Sie begleiten bei uns zum Beispiel behinderte oder psychisch kranke Menschen zum Einkaufen, zum Arzt oder betreuen Beschäftigungsangebote“, erläutert Messing.
Früher seien die insgesamt 14 Stellen durch Zivildienstleistende abgedeckt worden. Fazit: „Wir sind total begeistert.“ Die jungen Leute seien „super engagiert“. Die nächste Bewerberrunde läuft übrigens im März/April an. Eingestellt wird zum August/September ( 91107-0).
Neue Berufsfelder
Auch der Arbeiter-Samariter-Bund Oberhausen zeigt sich überzeugt: „Wir beschäftigen sieben Bufdis und acht FSJ’ler, auch bei uns haben sich nur jüngere Leute gemeldet“, sagt Ulrich Arns. Die meisten hätten nach der Schule keinen Studien- oder Ausbildungsplatz bekommen und nutzten die Zeit, um für sich neue Berufsfelder zu erschließen.
„Einige unserer Freiwilligen, die im Fahrdienst, beim Hausnotruf und in der ambulanten Pflege eingesetzt werden, haben sich dazu entschlossen, Medizin zu studieren oder Rettungssanitäter zu werden“, weiß der Leiter der Sozialstationen, dem schon jetzt die ersten Bewerbungen für die nächste Runde auf den Tisch flatterten ( 412487-0).
30 Stellen hat der Kreisverband des Roten Kreuzes in Oberhausen im Angebot. „Wir überlegen gerade, das noch auszuweiten“, sagt Marco Schmidt, Leiter der Einsatzdienste. Beim DRK sind die jungen Leute in den Bereichen Krankentransport, Haus-Notruf, stationäre Altenpflege, Menü-Service und Haustechnik tätig.
„Wir haben sehr zuverlässige junge Menschen gefunden – für uns ist das sogar schon die beste Nachwuchsbörse geworden“, schwärmt Schmidt geradezu. Zurzeit seien zwar alle Plätze belegt, aber die nächste Runde werde ab Sommer eingeläutet. „Einstellungen sind dann in jedem Monat möglich.“ ( 85900-50).