Oberhausen.
Führungen heißen „Vom Untergrund zum Welterfolg“ oder „Tanz auf dem Vulkan“, Workshops „Hering, Hund und Hieroglyphe“ oder „Von Graffiti bis Street Art“: Schon die Titel der Programmpunkte lassen erahnen, dass das Begleitprogramm zur Ausstellung „Keith Haring – Short Massages“ flott und modern aufgestellt ist.
„Wir nehmen unseren Auftrag der Bildung und Vermittlung sehr ernst und qualitätsvoll wahr“, sagt Dr. Christine Vogt, die Direktorin der Galerie Ludwig.
Kunst ins Leben integrieren
Mit spannenden Kunsterlebnissen für Groß und Klein, möchte man ergänzen, denn die Abteilung Museumspädagogik der Galerie hat wieder ein Angebots-Paket geschnürt, das alle Altersgruppen einbezieht und viele unterschiedliche Chancen bietet, die Sprache des berühmten amerikanischen Popkünstlers besser zu verstehen und seine Arbeiten aufs eigene Umfeld zu beziehen. Das ist ganz im Sinne des 1990 verstorbenen Künstlers, dessen Anliegen es war, Kunst in alle Lebensbereiche zu integrieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden, zum Beispiel im Siebdruck-Kunstlabor für Erwachsene oder beim Improvisieren mit Schnüren und Farbstiften auf Papier, einem Angebot für Grundschüler. Mitmach-Aktionen sind bei jungen Museumsbesuchern sehr beliebt, die Anregungen dazu liefern aber stets Ausstellungsrundgänge, die ihnen vorangehen. Dabei geht es nicht darum, Haring zu kopieren, sondern eigene Ideen umzusetzen. Wie bringt man seine Meinung auf den Punkt? In der Posterwerkstatt wird zum Beispiel mit plakativer Bildsprache experimentiert, doch die Botschaften sind nicht etwa Harings, sondern die der Teilnehmer.
Junge Experten
Doch keine Angst, wer Museumspädagogik klassisch liebt, kommt auch auf seine Kosten. Es werden regelmäßig Führungen angeboten, einige von Christine Vogt persönlich. Außerdem stehen interessante Vorträge auf dem Programm.
Großer Beliebtheit erfreuen sich Führungen von Kindern für Kinder. Experten sind Schüler des Elsa-Brändström-Gymnasiums, die jüngeren Besuchern die Ausstellung erklären, „auf Augenhöhe“, so Vogt. „Diese Angebote sind schon alle ausgebucht.“
Wenn „Vanitas Vanitatum -- Das Tödlein aus der Sammlung Ludwig“, eine Ausstellung mit Todesdarstellungen der Frühen Neuzeit, eröffnet ist, werden Angebote diese Präsentation (zu sehen ab 5. Februar) mit Keith Haring in Verbindung bringen. Vogt: „Auch Harings spätere Arbeiten beschäftigen sich mit Tod und Vergänglichkeit.“