Oberhausener Karnevalsverein steuert mit eigenem Song die Hitparade an

Oberhausen. Er wurde als der Dieter Bohlen von Oberhausen bezeichnet: Ludger Decker. Nun hat er mit der Karnevalsgesellschaft Schwarz-Weiß Buschhausen der Stadt Oberhausen eine Liebeserklärung gesungen. “Stolz auf Oberhausen“ heißt der Song, der es sogar auf überregionale Sampler-CDs wie “Ruhrpott-Schlager“ geschafft hat.

Ein wenig mit den Augen rollen musste Ludger Decker damals schon, als er in der lokalen Presse als Dieter Bohlen von Oberhausen bezeichnet wurde. Dabei hat der Präsident der KG Schwarz-Weiß Buschhausen es wesentlich leichter als der Poptitan aus dem RTL-Abendprogramm. Denn Decker hat seine Superstars längst gefunden. Mit dem Elferrat aus seinem Karnevalsverein hat er der Stadt Oberhausen bereits mehrere Liebeserklärungen gesungen - und ihr neuestes Werk steuert die Hitparade an.

„Wir wollen mit dem Lied die Verbundenheit zu unserer Heimatstadt ausdrücken“, sagt Ludger Decker über die Anfänge der musikalischen Idee. Die Missfits haben es mit dem Kulthit „Oberhausen“ vorgemacht. Die Buschhausener zogen nach. Und sammelten zunächst Anregungen. Decker brütete am Schreibtisch über dem Text. Der Elferrat brachte schon mal die Stimmbänder in Schwingung.

Karnevalisten sind stolz auf Oberhausen

Gute Kontakte zu etablierten Schlagerkünstlern und Plattentechnikern vereinfachten merklich die Arbeit hinter den Kulissen. Das Ergebnis ist letztlich ein Ohrwurm: „Stolz auf Oberhausen“.

Ein Hit der, wie die Buschhausener meinen, eben auch die vielen schönen Seiten der Stadt betone, die bei den oftmals so vielen negativen Meldungen übersehen würden. So wird „die schöne Stadt am Rhein-Herne-Kanal“ in dem eingängigen Schlager ausführlich beschrieben. Bei den Veranstaltungen der Schwarz-Weiß sind die Töne vom agilen Karnevalisten-Chor regelmäßig zu hören. Doch wer nur eine interne Buschhausener Hymne vermutet, der täuscht.

Das neue Oberhausen-Lied hat es schon auf überregionale Sampler-CDs geschafft - so auch auf die Zusammenstellungen „Ruhrpott-Schlager“ oder „Steinkohle-Party 2“. Gemeinsam mit Künstlern wie Olaf Henning, darauf ist Decker besonders stolz. Doch auch „solo“ ist der Hit mittlerweile im Umlauf, kann als Maxi-CD erworben werden und ist selbst im Internet-Kaufhaus „amazon“ als Download verfügbar. Buschhausen steuert die Charts an. Auch wenn der bundesweite Verkaufsrang noch Luft nach oben lässt: Bislang ist es Platz 1.481.115.

Song für Oberhausen ist keine kommerzielle Mission

Doch auf übermäßigen Zahlensalat wird eh nicht geguckt. Schließlich ist die rüstige Boyband, die wohl als weltweit einzige drei Paginnen besitzt, nicht in kommerzieller Mission unterwegs. Spaß haben, mit der Region verwurzelt sein. Da müssen die Buschhausener nicht viel erklären.

Das auffällige Gesangs-Temperament im Ortsteil hat übrigens Geschichte: Bereits der ehemalige Präsident Jürgen Wassermann etablierte eine schwarz-weiße Vereinshymne, die mittlerweile vom stimmgewaltigen Narrenvolk schon modern runderneuert wurde.

Bleibt also nur die Frage, welche „stolze Leistung“ in der karnevalistischen Enklave als nächstes reift: Noch stehen die Stimmbänder still.