In Buschhausen ticken die Uhren nicht anders, sondern länger. Am Samstag feierte die KG Schwarz-Weiß in der Gaststätte Alt-Buschhausen die letzte Prunksitzung im närrischen Oberhausen. Ein voller Saal und die tolle Stimmung bewiesen deutlich: Buschhausener haben stets Luft für eine Verlängerung. Vielleicht wurde darum das Vereinslied „Schwarz und Weiß sind unsere Farben“ besonders laut mitgesungen. Wie schon beim Jubiläumsempfang der Gesellschaft im Januar konnte man Weißanteil betonen – reichlich Neuschnee vor der Tür tat der Stimmung im Saal jedoch keinen Abbruch.

„Wollen wir ihn reinlassen?“ Damit konnte nur Trompeter Lutz Kniep gemeint sein. Der stellte sich gleich in die Dienste der Gesellschaft: Gut bei Puste war er allemal. Die Musikauswahl passte beim Kaltstart bestens. „Ein Stern“, „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ und „Hände zum Himmel“ brachten einen ordentlichen Klatsch-Schub ins Gemäuer. Nur mit dem Instrument bewaffnet hatte Kniep den Saal sofort im Griff. Ein Humorist sollte nach dem eifrigen Mitmach-Teil eigentlich etwas Abkühlung bringen. Bauchredner Peter Kerscher bewirkte aber eher das Gegenteil. Seine Begrüßung viel stürmisch aus: „Ich freue mich, hier in der Weltstadt Buschhausen sein zu können.“ Weil es so schön war, kam Krescher nicht alleine, sondern brachte seine Handpuppe Kuh Dolly mit. Die setzte beim Hallo noch einen drauf. „Wir begrüßen die drei Eisheiligen in der ersten Reihe – die kalte Sofie sitzt in de Mitte!“ Die Kuh zeigte ihr sonniges Gemüt. „Eviva Espana“ klappte im winterlichen Buschhausen sogar im Duett mit dem Publikum. „Ja, bist du selber einer dort, willst nie mehr wieder fort.“ Nach der Reise in die Sonne, bekamen die Männer ihr Fett weg. Denn: „Oma macht für einen Waschlappen ja nicht die Maschine an.“ Der Schnee war zu diesem Zeitpunkt längst vergessen. Stadtprinz Marco I. fand dennoch Verbindungen zu Lebewesen in eisigen Temperaturen, die selbst Buschhausens Präsident Ludger Decker ins Staunen versetzte. Seither ziert ein Pinguin das Wappen der Buschhausener Narren. Angesichts des Fracks, den Decker als Festuniform in der Bütt trug, konnte der Stadtprinz in närrischer Weisheit folgern: „Der Pinguin im Wappen, das bist du!“

Den Gästen im Saal gefiel’s. Viele kamen in bunten Kostümen zur Sitzung: Engelchen und Teufelchen. Cowboy und Indianer. Nur als Schneekehrer ging keiner.

Da war es doch praktisch, dass die Alpenpiraten als finale Gäste schon geografisch Erfahrung mit Schnee und Kälte hatten. Sie räumten einfach mit heißen Stimmungshits ab. Schneeschmelze im Saal. Ein Disk-Jockey streute für die musikalische After-Prunk-Party auf der Tanzfläche. Rutsch- und sattelfest feierte man bis in den Morgen. Zum Finale blieb eigentlich nur eine Frage offen: Wer hat an der Uhr gedreht?