Oberhausen. . Ratsmehrheit entwirft Resolution gegen Atommüll-Transport aus Jülich.

Scharfe Kritik übt die rot-grüne Koalition im Rat der Stadt an den beabsichtigten Atommüll-Transporten von Jülich nach Ahaus. Nordrhein-Westfalen würde so zu einem „Verschiebebahnhof“ von hoch radioaktivem Müll werden. Der Transport könnte auch durch Oberhausen führen.

In einem Entwurf für eine Resolution, die bei der nächsten Ratssitzung am 13. Februar vorgelegt werden soll, betonen die Fraktionen, dass das Risiko und die Belastung für die Bevölkerung lediglich um ein paar Kilometer innerhalb NRWs verschoben würden.

Zudem weisen SPD und Grüne darauf hin, dass ein Transport von 152 Castor-Behältern mit 300.000 Brennelementkugeln unnötige Risiken für Menschen und Umwelt sowie hohe Kosten für Polizeieinsätze mit sich brächten.

Parteien sollen sich an Resolution beteiligen

Die einzige sinnvolle Lösung bestehe in einer Ertüchtigung des bestehenden Zwischenlagers in Jülich, damit es auch nach Auslaufen der Lagergenehmigung Mitte 2013 weiter betrieben werden könne.

„Die Brennelemente aus Jülich dürfen nur noch einmal transportiert werden - in ein Endlager“, formulieren es die Fraktionen in der Resolution.

Anlass für die Entwicklung war das Abstimmungsverhalten der Bundesregierung im Aufsichtsrat des Forschungszentrums Jülich. Mit der Mehrheit ihrer Vertreter hatte diese den Antrag des Landes NRW abgelehnt, das bisherige Zwischenlager der Brennelementkugeln fortzuführen und damit auf die Castor-Transporte zu verzichten.

Die beiden Koalitionsfraktionen werben nun um eine möglichst breit getragene Beschlussfassung im Stadtparlament. Die anderen im Rat vertretenen Parteien laden sie ein, sich an der Resolution zu beteiligen.