Düsseldorf. Rot-Grün und Linke kritisieren den geplanten Castor-Transport durch Nordrhein-Westfalen: Er sei unnötig und riskant. Die CDU dagegen spricht von einer Inszenierung, die FDP versichert, es sei für eine sichere Lagerung der Brennelementekugeln gesorgt.
Der geplante Castor-Transport vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus spaltet den Landtag. Rot-Grün und Linke kritisierten den von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) durchgesetzten Transportbeschluss am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag scharf. Röttgen gehe über die Sorgen in der Bevölkerung hinweg. Der Transport quer durch NRW sei unnötig und riskant.
CDU-Fraktionsvize Lutz Lienenkämper sprach hingegen von einem "regierungsamtlichen Aufschrei" und einer "Inszenierung". Rot-Grün habe das Thema kurz nach dem Gorleben-Transport gezielt politisch hochgezogen. Energieminister Harry Voigtsberger (SPD) bot Röttgen Gespräche über einen weiteren Verbleib des Atommülls in Jülich an.
Proteste sind bereits angekündigt
"Der Bund hat seine Hausaufgaben gemacht und die Voraussetzungen für eine rechtlich wie auch faktisch sichere Lagerung der Brennelementekugeln geschaffen", verteidigte der FDP-Energieexperte Dietmar Brockes die Pläne der Bundesregierung.
Atomkraftgegner haben bereits massive Proteste gegen den Transport von 300.000 hoch radioaktiven Brennelementekugeln angekündigt. Schon Anfang 2012 könnte der Transport starten.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) rief die CDU-Landtagsfraktion zum gemeinsamen Handeln gegenüber Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und Röttgen auf, damit die "unverantwortlichen Transporte" nicht stattfinden. (dapd)