Oberhausen. Heute startet die NRZ in Oberhausen ihre Adventsaktion für Kinder aus bedürftigen Familien. Wir hoffen dabei auf Ihre Unterstützung. Die Wünsche baumeln ab sofort am Weihnachtswunschbaum in der NRZ-Redaktion in Oberhausen.
Eigentlich braucht Yannis viel dringender eine dicke Jacke und warme Schuhe als ein Lego-Fischerboot. Auch sein kleiner Bruder Dennis hat manches nötiger als ein Feuerwehrauto. „Aber zu Weihnachten“, findet Monika van Aal, Sozialberaterin bei der Caritas, „sollten sich alle Kinder einfach mal was Kindgemäßes wünschen dürfen, Herzenswünsche äußern können statt vernünftig sein zu müssen.“
Das finden wir von der NRZ auch – und hoffen, mit Ihrer Hilfe manchen Herzenswunsch von Kindern erfüllen zu können, deren Familien nicht auf Rosen gebettet sind. Und davon gibt’s viel zu viele in Oberhausen.
Desolate Wohnung
Monika van Aal und ihre Kolleginnen, die in den drei Stadtteilzentren der Caritas Ansprechpartner für bedürftige Familien sind und auch in Kindertagesstätten regelmäßige Beratungen anbieten, wissen um die schwierige Situation vieler Familien.
Da ist zum Beispiel die alleinerziehende Mutter Susanne S. mit drei Kindern, von denen zwei noch so klein sind, dass sie kaum eine Chance hat, einem Beruf nachzugehen, der das Familienauskommen sichern würde – zumal das dritte Kind Probleme in der Schule hat und viel Aufmerksamkeit braucht. Und Großeltern oder Tanten, die mal einspringen könnten, gibt’s keine.
Vor kurzem ist die Familie, die auf Hartz IV-Leistungen angewiesen ist, von „einer sehr desolaten in eine etwas weniger desolate Wohnung“ umgezogen, erzählt Monika van Aal Dazu habe die junge Mutter eine „Umzugsbeihilfe“ vom Jobcenter erhalten und auch die Kaution wurde vorgestreckt. Um das wieder „abzustottern“, werden jetzt Monat für Monat zehn Prozent von der so genannten „Regelbedarfsleistung“ einbehalten. So sieht es das Gesetz vor.
Ein Stück Normalität
Für Susanne S. aber heißt das: 100 Euro weniger im Monat. Sehr viel Geld. „Wo soll denn in dieser Situation noch Luft für ein kleines Extra sein? Wovon soll sie Weihnachtsgeschenke kaufen können?“ – die Frage lässt die Caritas-Beraterin im Raum stehen. Geschichten wie die von Susanne S. und ihren Kindern könnte sie viele erzählen.
Denn sie sind leider nicht selten. Ihr Kollege Guido Ernek, Leiter der Caritas-Jugendhilfe, ergänzt: „Unser Anliegen ist es, für die Kinder und Jugendlichen aus bedürftigen Familien so viel Normalität wie möglich herzustellen, damit sie nicht am Rande stehen müssen, nicht außen vor bleiben: Und dazu ist auch schon mal ein Geschenk wichtig, über das sie nach den Weihnachtsferien berichten können.“
Etwas, das mal nicht ganz dringend gebraucht wird, sondern ganz einfach Spaß macht, Kinderherzen höher schlagen lässt und damit auch Eltern, die nicht in der Lage sind, ihren Kindern Wünsche zu erfüllen, ein bisschen Freude schenkt. Dazu können Sie, liebe NRZ-Leser, beitragen: Wie schon in den vergangenen Jahren haben wir in unseren Redaktionsräumen wieder einen Weihnachtswunschbaum aufgestellt – gesponsert von „Ziesak Plaza“ und bestückt mit 100 Weihnachtswünschen von Kindern aus Oberhausener Familien, bei denen es meist nicht mal für ein kleines „Extra“ reicht.
So funktioniert’s:
100 Weihnachtswünsche überwiegend kleiner Kinder aus bedürftigen Familien überall im Stadtgebiet hat unserer Kooperationspartner – die örtliche Caritas – an uns herangetragen. Die Wünsche baumeln ab sofort an unserem Weihnachtswunschbaum in der NRZ-Redaktion an der Goebenstraße 57, 2. Etage.
Hier können sie ab sofort werktags von 10 bis 18 Uhr „gepflückt“ werden. Die fertig verpackten Päckchen (die Geschenke sollen einen Wert von 25 Euro nicht übersteigen) können Sie anschließend wieder bei uns abgeben. Nach Möglichkeit sollte alles bis zum 16. Dezember hier sein, damit gewährleistet ist, dass die Päckchen rechtzeitig zum Christfest in den Familien unterm Baum liegen.