Wenn das Christkind bei der Wahl der Geschenke daneben lag, gibt es Alternativen zum Wurf in die Tonne: Man kann sie spenden, mit Gleichgesinnten tauschen oder dem Schenker einfach mal das Nichtgefallen beichten. Eine kleine Übersicht.
Über den großen Weihnachtsmann mit der blinkenden Nase und dem komischen Spiralhut spricht Anton P. (Name von der Redaktion geändert) äußerst ungern. Vor zwei Jahren hat ihm eine Bekannte am 1. Weihnachtstag das unwiderstehliche Geschenk gemacht.
Lange Zeit hat Anton überlegt, wo er den hektisch blinkenden Gesellen in seiner Wohnung platzieren kann — und sich letztlich für seinen Mülleimer entschieden. Seitdem quälen ihn Gewissensbisse. Wenn es um das Thema ausgefallene Geschenke geht, dann ist für Anton P. stille Nacht, ganz stille Nacht. Dabei muss es soweit gar nicht kommen. Wenn das Christkind beim Aussuchen der Geschenke daneben gegriffen hat, gibt es Alternativen zum wenig sensiblen Wurf in die Tonne. Eine Übersicht.
Tipp 1: Tue Gutes
Wenn Geschenke nicht den Geschmack treffen, dann freuen sich vielleicht andere darüber. Warum also nicht das Geschenk spenden? Eine naheliegende Idee, doch wie sieht es in der Praxis aus: „Einen Anstieg von Sachspenden verzeichnen wir nach dem Weihnachtsfest in der Regel nicht“, sagt Astrid Knümann vom Friedensdorf. Hier stellt sich die vermehrte Bereitstellung von Gaben vor den Festtagen ein. Einige Firmen verzichten auf die Versendung von Präsenten an ihre Kunden und spenden dafür einen Betrag an die Einrichtung. Nach dem Fest wird es ruhiger.
Tipp 2: Gehe online
Diverse Portale im Internet, wie zum Beispiel www.bambali.net, bieten spezielle Geschenke-Tauschbörsen für die Weihnachtszeit an. Hier können schüchterne Geschenke-Besitzer erst einmal in anonymer Ruhe stöbern, sich ein Präsent eines gleichgesinnten Leidensgenossen aussuchen und im Idealfall den gehäkelten Pullover mit aufgesticktem Hirschkuhmotiv gegen eine Playstation eintauschen. Wie gesagt: im Idealfall.
Tipp 3: Tanze das Problem weg
Bäumchen wechsle dich in freier Wildbahn: Im Café Lux an der Elsässer Straße konnte man es schon beobachten. Auch im Zentrum Altenberg wurden bereits Pakete getauscht. Hier versammelte sich jeweils die Tausch-Gemeinde gleich Rudelweise zu Musik und Schwof. Das Ziel war immer das gleiche: „Mein linkes, linkes Geschenk ist frei, ich wünsche mir dein Paket herbei!“ Gezielte Geschenk-Tausch-Partys sind in Oberhausen jedoch rar. Ausnahme: Beim traditionellen Ausgeh-Heiligabend wechseln immer noch bereits an der Garderobe manche Geschenke ihre Besitzer. Recycling? Nicht ausgeschlossen!
Tipp 4: Sei mutig
Wenn alles nicht hilft, dann ist der Gang zum Geschenke-Absender die letzte Chance. Ehrlichkeit ist Trumpf. Notlügen wie „Der Pullover passt nicht!“, „Das hab ich mir gerade vor einer Woche schon gekauft!“ sollten nur bei ganz kniffligen Fällen verwendet werden. Die Ware wird im Geschäft umgetauscht. Doch Vorsicht: Umtausch ist nicht gleich Reklamation. So weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass ein Umtauschrecht nicht besteht. Hier geht es um die Kulanz des Verkäufers. Das Umtauschrecht einer mangelfreien Ware kann als freiwilliges Recht bei Sonderangeboten sogar ausgeschlossen werden.
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