Oberhausen. .

Das schaffen sie nur gemeinsam: Zu einer kleinen Menschenkette haben sich die acht freiwilligen Helfer der Weißrusslandhilfe in den Laderaum des 24-Tonners gestellt, mit dem sie in weniger als einer Woche nach Belarus fahren wollen. Noch sind aber noch nicht alle Hilfsgüter verladen, die dank zahlreicher Spenden von Firmen und Privatpersonen wieder zusammen gekommen sind: Ganze Paletten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln warten noch im Lager. „So“, ruft Karl-Heinz Müller die Truppe zur Aufmerksamkeit und greift sich eine große Packung Nudeln: „Weiter geht’s.“

In aller Frühe am Freitag, 28. Oktober, werden sich zehn Mitglieder der Weißrusslandhilfe in die Stadt Vilejka aufmachen. Dort unterstützen sie seit 1994 eine Internatsschule, die rund 200 Kinder besuchen, viele von ihnen Waisen. Sie leben unter schwierigsten Bedingungen in dem autoritär regierten Staat: Rund 13 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden nach Schätzungen von Hilfsorganisationen unter Mangelernährung, ein Viertel der weißrussischen Bevölkerung lebt in Armut. Auch die Lehrer in Vilejka verdienen kaum ausreichend, mit Lebensmittelpaketen aus Oberhausen werden sie unterstützt.

Farbe haben die Helfer zudem eingepackt und Sitzmöbel für ein Sozialzimmer, das im Internat eingerichtet werden soll. „Dringend wurde auch eine Waschmaschine gebraucht“, sagt Thomas Krey, der sich ehrenamtlich für die Belarushilfe engagiert. Radio Radtke hat die Maschine gespendet; Unterstützung gab’s auch von der Firma Hesse, die LKW und Benzin stellt. Und auf dem Gelände von Elektro Koppen wird ein Teil der Hilfsgüter zwischengelagert. Helmut Dirks, Prokurist der Firma, fährt selbst seit 14 Jahren mit nach Weißrussland.

Karl-Heinz Müller hingegen muss diesmal aus beruflichen Gründen zu Hause bleiben. „Das ist schade, immerhin kenne ich die Kinder seit Jahren.“ Beim nächsten Transport sei er aber wieder dabei.