Knapp verpasst hatten vier angolanische Kinder den Abflugtermin ihrer Spielgefährten, der am 1. November auf dem Plan stand. Für die kleinen Patienten des Friedensdorfes waren die Behandlungen noch nicht abgeschlossen. Jetzt aber gaben die Ärzte grünes Licht, die Kinder waren ruck-zuck startklar – und hoben ab.
Mit einer Begleiterin der angolanischen Partnerorganisation des Friedensdorfes, „Kimbo Liombembwa“, die am 4. November mit einer Gruppe neuer junger Patienten aus Angolas Hauptstadt Luanda in Deutschland angekommen war und seitdem einige Zeit im Friedensdorf weilte, sind die vier vor wenigen Tagen in ihrer Heimat angekommen. „Ihre Familien erwarteten sie dort bereits mit offenen Armen“, teilte das Friedensdorf mit.
Nicht einmal ein Arzt auf 10.000 Einwohner
Mit der Abreise der vier Schützlinge endete der 49. Angola-Hilfseinsatz des Friedensdorfes. Die Fortführung der medizinischen Einzelfallhilfe wird aus Sicht der Hilfseinrichtung für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten auch in den nächsten Jahren notwendig sein. Noch immer leben in Angola mehr als 50 Prozent der rund 18 Millionen Einwohner unterhalb der Armutsgrenze. Sie müssen mit ungefähr einem Euro pro Tag auskommen. Nur 40 Prozent haben Zugang zu sauberem und zu ausreichendem Trinkwasser, gerade einmal 30 Prozent können Gesundheitseinrichtungen nutzen, die aber nur dürftig ausgestattet sind.
Im Landesdurchschnitt kommt nicht einmal ein Arzt auf 10.000 Einwohner. Die Kindersterblichkeit ist extrem hoch, etwa zehn Millionen Landminen verhindern auch noch lange nach Kriegsende, dass Flächen – besonders in den Provinzen – landwirtschaftlich von den Menschen genutzt werden können.
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