Oberhausen. .
Und der Zuschlag für den Gartendom geht an? Niemanden. Bereits zum vierten Mal gibt es zum Zwangsversteigerungstermin am Dienstagmorgen für das einstige Osterfelder Prestigeobjekt am Olga-Park kein Gebot. Selbst für das Mindestgebot von rund 25 000 Euro – das wären allein die Verfahrenskosten – ist das Objekt mit einem Verkehrswert von 3,7 Mio Euro nicht an den Mann zu bringen.
So scheint es. Für den Schuldner, die GmbH und CoKG Garten-Center Oberhausener DOM Werner Kley, tickt die Schuldenuhr nun weiter. Und auch die Gläubiger – Stadtkasse und Volksbank – sind darüber alles andere als glücklich. Denn sie bleiben auf ihren Ansprüchen von über 200 000 Euro so lange sitzen, bis sich jemand für das 7300 Quadratmeter große Grundstück interessiert und bietet.
Doch es gibt Hürden, klagt ein Vertreter der Volksbank: Die eine setze der Denkmalschutz, denn im Inneren befindet sich eine schützenswerte Fachwerkkonstruktion. Ein völliger Abriss und Neubau ist damit ausgeschlossen. Die andere setze die Stadt selbst: Sie schränke nach Meinung des Volksbank-Vertreters die Nutzungsbedingungen ein.
Keine Spielhalle, kein Einzelhandel
Tatsächlich, bestätigt ein Pressesprecher der Stadt, seien zwei Nutzungsmöglichkeiten nicht erlaubt: Es dürfe keine Spielhalle im Gartendom errichtet werden. Einen Einzelhandel verhindert zudem das Einzelhandelskonzept, welches der Rat der Stadt verabschiedet hat. „Doch von Gastronomie bis zum Hotelgewerbe wäre vieles dort möglich“, merkt der Stadtsprecher aber an.
Doch gerade ein solcher Interessent aus dem Hotelgewerbe scheiterte bei einer Zwangsversteigerung noch im Frühjahr. 300 000 Euro bot damals ein Investor. Doch die Gläubiger lehnten ab: zu wenig, war damals die Begründung.
Dabei sei die Bauvoranfrage für das Hotel bereits genehmigt gewesen, wie der hessische Immobilienberater Heinrich Ernst Bert der WAZ bestätigte. Einem weiteren Interessenten schwebte im Frühjahr für den Gartendom noch eine Mischform aus Produktionsstätte und Medienhaus vor.
Schweigen bei der Versteigerung
Damals glaubte man noch an ein Spiel auf Zeit der möglichen Investoren. Nun tritt die Ernüchterung ein: Von den ehemaligen Bietern ist diesmal kein Sterbenswörtchen mehr zu hören. Die Versteigerung im Amtsgericht ist nach einer schweigsamen halben Stunde ergebnislos beendet.
Für den Mindestwert von rund 25 000 Euro wäre der Gartendom allerdings auch nicht verscherbelt worden – das macht Rechtspfleger Ralf Clermont ganz deutlich. Ein Ende der Zwangsversteigerungs-Serie - sie dauert immerhin schon seit 2007 an - ist nicht abzusehen. Die Volksbank will weiter nach Investoren suchen.
Derweil hat der Gartendom noch andere Sicherheitsprobleme: Seitdem das Gebäude leer steht, wird es immer wieder etwa von Unbekannten heimgesucht. Die Stadt reagierte und sperrte das Objekt mit Bauzäunen ab. Geholfen hat das wenig, räumt der Stadtsprecher ein: „Inzwischen wird laut darüber nachgedacht, eine Mauer um den Gartendom zu ziehen.“