Oberhausen. .
Vor der Sommerpause kommt das Fest: Nach der Feier der CDU vor einer Woche lud am Sonntag auch die SPD zum Bürgerfest in den Kaisergarten. Trotz unsteten Wetters suchten dort Tausende ein wenig Kurzweil – und einige die politische Diskussion.
Lange Schlangen beim Kinderschminken und eine immer größer werdende Traube von Menschen vor der Bühne, auf der sich Tanz und Musik abwechselten - über 20 Stände bauten SPD-Ortsvereine, städtische Betriebe, Gewerbetreibende und soziale Einrichtungen auf.
Mit Politik nicht ganz zufrieden
Ein schönes Fest, lobten die beiden Frauen, die es sich mit zwei Pott Kaffee am Stand der IG Metall gemütlich gemacht haben. Ganz zufrieden mit der aktuellen Politik in Oberhausen seien sie aber nicht. „Die Vennepoth-Grundschule darf nicht geschlossen werden. Viele Eltern protestieren, von der Politik fühlen sie sich nicht ernst genommen“, sagte die eine. „Die SPD hätte sich mehr für den Erhalt des Kaufhofs einsetzen müssen“, fand die andere.
Wolfgang Große Brömer, Vorsitzender der Oberhausener SPD, entgegnete: „Wir haben uns in den vergangenen zehn Jahren immer wieder dafür eingesetzt, dass der Kaufhof erhalten bleibt.“ Ein erneuter Protest hätte keinen Erfolg gehabt.
Große Brömer gestand aber ein, dass komplexe Sachverhalte oft schwierig zu vermitteln seien, und nannte als Beispiel die falsch berechneten Müllgebühren, die zuletzt die Gemüter in Oberhausen erhitzt hatten. „Man muss sorgfältig auf solche Reaktionen antworten. Wichtig ist das Vertrauensgefühl der Bürger. Und das ist ja da.“
Falsche Prioritäten
Wilhelm Kock schüttelte mit dem Kopf. Seiner Meinung nach werden in der Oberhausener Politik falsche Prioritäten gesetzt. „Nehmen wir doch den Gartendom. Seit Jahren steht er leer, verfällt, da ist es an der Politik, sich zu engagieren.“
Nicht diskutiert wurde am Sonntag die Nachfolge von Klaus Wehling, der bei den Kommunalwahlen 2014 nicht mehr als OB-Kandidat der SPD antreten wird. „Egal wer nominiert wird, hat gute Chancen, 2014 auch Oberbürgermeister zu werden“, so Große Brömer.