Oberhausen. .

Seit 1981 ist das Frauenhaus in derselben Immobilie untergebracht. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ als Träger der Einrichtung hat das Haus angemietet. Beim Rundgang durch das Gebäude wird der Besucherin schnell klar: Die Unterbringung der Frauen, die hier vorübergehend Schutz und Hilfe suchen, ist nicht mehr zeitgemäß.

Zwei Frauen müssen sich ein nicht besonders großes Zimmer teilen, Frauen mit Kindern sind in einem Raum untergebracht. Es gibt nur eine Küche für alle - bei immerhin 17 Menschen, die im Frauenhaus leben können; Räume für Gruppenangebote fehlen; separate Büros existieren nicht, in denen die Beratung in Ruhe stattfinden könnte.

„Wir können unsere Arbeit nicht so machen, wie wir das wollen“, sagt Suna Tanis-Huxohl, Pädagogin und Mitarbeiterin im Frauenhaus. Zudem gebe es Konflikte, die sich auch durch die Zusammensetzung der Schutzsuchenden ergeben. „Früher kamen hauptsächlich Mütter hierher, die schon ein bisschen älter waren, mittlerweile ist ein Drittel der Frauen zwischen 18 und 20 Jahre alt“, sagt Sozialpädagogin Dorothee Schenke. Da kracht es schon mal auf so engem Raum.

"Wir sind immer voll"

Kurzum: ein neues Domizil musste her. „Wir haben lange gesucht und nun etwas Passendes gefunden“, so Gabriele Förster, Vorsitzende des Vereins „Frauen helfen Frauen“. Dieser hat die neue Immobilie gekauft; Rücklagen und ein Kredit machten dies möglich. Bis zu 100 Frauen und 100 Kinder nimmt das Frauenhaus im Jahr auf, im Schnitt bleiben die Frauen drei Monate.

„Wir sind immer voll“, verdeutlicht Sozialpädagogin Dorothee Schenke die Lage. In der neuen Bleibe wird der Verein nicht mehr Frauen Unterschlupf gewähren können als bisher. Aber die da sind, werden ein Zimmer für sich haben; mehr Raum, um zur Ruhe zu kommen. Es wird einen großen Mehrzweckraum und separate Kinderzimmer geben sowie einen Bürotrakt.

Zu beengte Verhältnisse

Die Grundrenovierung, so dass die Frauen ins neue Schutzhaus Anfang 2012 einziehen können, wird mit Mitteln des Vereins bezahlt. Aber es fehlt Geld, um das neue Frauenhaus richtig auszustatten und das Konzept zu verwirklichen; damit zum Beispiel wirklich auf den drei Etagen separate Bäder und Toiletten installiert werden. „Dann können wir auch Mütter mit Söhnen über 14 Jahren aufnehmen, das geht bisher nicht“, sagt Suna Tanis-Huxohl. Zu beengte Verhältnisse.

Auf jeder Etage soll es außerdem eine Küche geben, neue Fenster braucht das neue Frauenhaus auch, das Dach muss bald renoviert, Möbel müssen gekauft werden.

Zusammen mit der Bethe-Stiftung läuft ab heute bis zum 15. Dezember eine Spendenaktion: Der Betrag, der bis dahin auf dem Spendenkonto fürs Frauenhaus eingeht, wird von der Stiftung des Ehepaars Bethe verdoppelt.