Oberhausen. .

Gut, Sommer geht eigentlich anders. Den Schirm würden wir gerne mal wieder zu Hause lassen und stattdessen die Sonnenbrille einstecken. Kleiner Trost: Es könnte schlimmer sein – etwa, wenn man, um im Regen zu frieren, tausende von Kilometern zurückgelegt hat.

Urlaub mit Pleiten, Pech und Pannen, sozusagen.

"Beim Wandern, ist es egal, wenn es regnet"

Da muss Birgit Dreehsen, Präsidentin des örtlichen Zonta-Clubs, nicht lange überlegen: „Wir waren vor gut zwei Jahren in Neuseeland – zur angeblich trockensten Jahreszeit, wie man uns vorher versichert hatte.“ Aber dann kam alles ganz anders, sehr viel nasser: „Wir mussten uns Anglerhosen kaufen, um nicht ständig bis auf die Haut durchnässt zu werden.“

Dafür hatten sie und ihr Mann „annähernd 28 Flugstunden durchlitten“. Neuseeland ist fürderhin als Traumziel der Dreehsens gestrichen. Dieses Jahr werden sie stattdessen einen weiteren Abschnitt des Jakobswegs in Angriff nehmen – von Cluny nach Le Puy-en-Velay. „Beim Wandern ist uns auch egal, wenn’s mal regnet.“

Der schlimmste Regen seit 50 Jahren

Ebenfalls zwei Jahre liegt eine spezielle Urlaubserinnerung von Michael Schmitz, Sprecher der Tourismus und Marketing Oberhausen, zurück. Er sei „nicht so der mediterrane Typ“ und habe deshalb schon Befürchtungen gehabt, als ihn seine sonnenliebende Freundin von einem Sommer-Urlaub auf Sizilien überzeugt hatte. Die waren allerdings völlig unbegründet: Bis auf einen Tag war der Urlaub komplett verregnet.

„Man hat uns später gesagt, das sei in dieser Gegend der schlimmste Regen seit 50 Jahren gewesen. Na toll.“ Sizilien hat ihm trotzdem gefallen. „Irgendwann geht’s sicher nochmal dorthin.“ Dieses Jahr steht vielleicht noch eine Städtetour auf dem Plan – schon, um mal zu gucken, was andere Tourismus-Gesellschaften im Land so auf die Beine stellen: „Vielleicht Regensburg. Wobei ich hoffe, dass wir vom Regen, der schon im Namen steckt, verschont bleiben.“

"Ich brauch keine 30 Grad"

Eher durchwachsenes Wetter hatte Christine Vogt, Leiterin der Ludwig Galerie, im Urlaub, der sie vor wenigen Wochen nach Sachsen-Anhalt führte. „Regentage sind für uns nicht so schlimm, weil wir ja immer auch einiges an Kunstprogramm haben.“

Diesmal ging’s zum Beispiel in die Landesausstellung „Der Naumburger Meister“. „Ich brauch’ gar keine 30 Grad. Im Gegenteil, ich find’s angenehm, wenn’s nicht so heiß ist.“ Und wenn’s regnet, dann ist – na klar – bestes Museumswetter.

Ideales Museenwetter in Meck-Pomm

So gesehen hatten Superintendent Joachim Deterding und seine Frau, die zum ersten Mal seit vielen Jahren statt Ferienfreizeiten mal wieder Paarurlaub machen konnten, viel „ideales Museumswetter“. Die Mecklenburgische Seenplatte hatten sie sich ausgeguckt.

Das war direkt zu Beginn der Ferien – als die ergiebigen Regenfälle für diverse Überflutungen in Mecklenburg-Vorpommern gesorgt hatten: „In Meck-Pomm war teilweise ziemlich landunter“, erzählt Deterding. Die Fahrradtouren waren deshalb nicht so ausgedehnt wie gewünscht. „Aber wir haben viele schöne Museen besucht und bei Krakow ein Bücherhotel entdeckt, wo man sehr gut ausspannen konnte. Frustrierend fanden wir’s deshalb trotz Regen gar nicht.“

Hätte ja schlimmer kommen können – wie für Reinhard Frind. Der Erste Beigeordnete war auch an der Mecklenburgischen Seenplatte – allerdings hat er sich gleich am ersten Abend den Arm gebrochen und den Urlaub beendet. Deutlich unangenehmer als ein paar Regengüsse.