Oberhausen. .

Die Haushaltsbefragung ist fast abgeschlossen. Mit Skepsis hatte sie das Projekt Zensus 2011 in Angriff genommen. Mit Erleichterung stellt Ulrike Schönfeld-Nastoll, Bereichsleiterin des Amtes für Statistik/Wahlen, nun fest: „Der Widerstand hielt sich in Grenzen, hier sind alle auskunftswillig.“

Das war 1987 ganz anders, als die letzte Volkszählung reichlich Protest hervorrief. Liegt möglicherweise auch daran, dass die meisten Bürger vom Zensus verschont blieben. „Für die Haushaltsbefragung wurden 1000 Anschriften ausgewählt, etwa 8000 Personen sind betroffen“, so Schönfeld-Nastoll. Die Erhebungsbeauftragten hätten ihre Arbeit abgeschlossen, 200 bis 300 Anschriften gelte es noch nachzuarbeiten. Doch vor dem Ende der Sommerferien würden keine Erinnerungsschreiben rausgeschickt.

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Geringer Aufwand

Ähnlich zufrieden klingt die Bilanz des Landesamtes für Statistik, das für die parallel laufende Befragung der Haus- und Wohnungseigentümer zuständig ist. „Über 80 Prozent der Fragebögen sind zurück, alles verläuft nach Wunsch“, so die Auskunft des Pressereferats. Klingt, als halte das Verfahren, was es versprach, nämlich die Inventur mit möglichst geringem Aufwand für die Bürger durchzuführen. Und doch gibt es Betroffene, die, gebe es Schulnoten, Zensus 2011 eine Fünf ins Zeugnis schreiben würden.

„Das Amt hat seine Befragung nicht im Griff“, beschwert sich Wolfgang Göthel. Er musste doppelt ran. Für das Haus, das mehrere Generationen seiner Familie bewohnen, stand die Gebäude- und Wohnraumzählung an. Außerdem gehört seine Adresse zu denen, die für die Haushaltsumfrage stichprobenartig ausgewählt worden waren. „Den Fragebogen für die Haushaltsbefragung gab ich dem Interviewer ausgefüllt mit, den für die Wohnraumzählung schickte ich per Post zurück“, so Göthel.

Ein unzumutbarer Aufwand

Doch etwas ging schief. Göthel erhielt eine zweite Aufforderung und beantwortete die Fragen zur Gebäude- und Wohnungszählung nun per E-Mail. An die Kennnummern der alten Bögen konnte er sich nicht erinnern, ließ deshalb die dafür vorgesehenen Felder frei. Das führte prompt zur Mahnung, die Felder vollständig auszufüllen.

Sollte Göthel den Fragebogen nicht mehr zur Hand haben, müsse er sich telefonisch an das Landesamt wenden. Ein unzumutbarer Aufwand, findet Göthel. Die Behörde habe die Nummern an ihn vergeben, für sie sei es kein Aufwand, sie herauszufinden. „Ich bin nicht bereit, jetzt auch noch herumzutelefonieren. Zwei Sätze Fragebögen und ein Interviewer im Haus sollten eigentlich genug sein.“