Mülheim. Die Zwischenbilanz zur Volkszählung fällt in Mülheim positiv aus: Begehungen sind abgeschlossen, über 50 Prozent der Fragebögen wurden bereits erfasst und bearbeitet. Konkrete Verweigerer gibt es bisher nicht.
Die Erheber haben ihre Feldarbeit erledigt: 74 freiwillige Zensus-Helfer haben an 974 Adressen geklingelt, 8400 Mülheimer befragt, zu Herkunft, Religion oder Berufsstand. Nach fast drei Monaten zieht Hans-Joachim Libera, Leiter der lokalen Zensus-Stelle, eine positive Zwischenbilanz – über 50 Prozent der Fragebögen sind zurückgekommen, werden nun erfasst und bearbeitet. „Wer uns bis zum 30. August noch nicht geantwortet hat, dem droht ein Mahnverfahren.“
30. August ist Deadline
„Einige Bögen sind noch unterwegs“, weiß Hans-Joachim Libera. „Das sind Selbstausfüller, Leute, die online oder per Post antworten.“ Bürger, die zwar einen Fragebogen bekommen, darauf aber noch nicht geantwortet haben, finden in den nächsten Tagen das erste Erinnerungsschreiben in ihrem Briefkasten. Binnen 14 Tagen sollte der Fragebogen dann zurück gesendet werden.
Denn: Der 30. August ist Deadline. „Dann müssen wir das Landesamt für Information und Technik über den Verbleib der Bögen informieren.“ It.NRW leitet dann Mahnverfahren gegen Bürger ein, von denen bisher keine Reaktion kam. In letzter Konsequenz bedeutet das: Anordnung einer Geldbuße, die bis zu 200 Euro betragen kann. „Konkrete Nein-Sager gab es in Mülheim aber bisher noch nicht“, sagt Libera.
Recherche nach fehlenden Personen
Die Befragungen an der Haustür sind abgeschlossen, doch die Arbeit geht für die Zensus-Mitarbeiter nun erst richtig los: „Bei den Begehungen konnten manche Personen nicht mehr aufgefunden werden“, erklärt Hans-Joachim Libera. „Manche sind womöglich umgezogen oder verstorben.“ Die Mitarbeiter müssen sie aufspüren. „Mit dieser Recherche werden wir Ende des Jahres beginnen.“
Auch die Begehungen der Gebäude- und Wohnungszählungen, die zentral aus Düsseldorf gesteuert werden, sind nun soweit beendet. „Hier müssen wir ebenfalls recherchieren: Alle Gebäude und Eigentümer, die nicht geantwortet haben, müssen wir ermitteln.“ It.NRW geht von etwa zehn Prozent aus, die ihre Bögen nicht beantworten. Allein in Mülheim könnte das über 3000 Gebäude betreffen.
Ob die Zensus-Stelle, wie ursprünglich geplant, im April 2012 aufgelöst wird, ist also nicht sicher. „Wir haben jedenfalls noch eine Menge Arbeit vor uns“, weiß Libera.