Bottrop.

Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in diesen Tagen Post aus Düsseldorf erhalten und noch einmal einen Bogen ausfüllen sollen zur Gebäude- und Wohnungszählung, obwohl Sie ihn längst abgegeben oder eingeschickt haben: Information und Technik NRW, das frühere Statistische Landesamt, schickt im Rahmen des Zensus ein Erinnerungsschreiben an 650 000 Immobilienbesitzer. Und weiß genau, dass von vielen bereits die Angaben vorliegen, aber nur noch nicht ausgewertet sind. Nur Angaben, die bis Anfang Juni (!) vorlagen, wurden berücksichtigt.

Lange Vorlaufzeiten für einen Massenversand haben einen Stichtag festlegen lassen, zu dem viele Bögen des erst am 9. Mai gestarteten Zensus noch gar nicht in Düsseldorf eingegangen bzw. verarbeitet sein können. Wie berichtet, konnten die Bögen im bekannten Rückportostreit auch bei der Stadtverwaltung abgegeben werden und wurden von IT NRW dort abgeholt.

Und wie auch immer solche Abholtermine lagen - in Bottrop war der erste am 30. Mai, weitere folgten in vierzehntägigem Abstand - rutschte man nichtsahnend leicht hinter den Stichtag und erhält jetzt die Post. Die Zensus-Erhebungsstelle bei der Stadtverwaltung verzeichnete in den letzten Tagen dazu erst wenige Nachfragen irritierter Bürger.

Die anderen hätten sich vielleicht mit dem Hinweis auf eine denkbare Überschneidung von Bögen und Erinnerung beruhigt, meint der Bottroper Zensus-Beauftragte Klaus Wenger und rät, keine zweite Runde auszufüllen, wenn man die erste schon abgegeben hat. „In vielen Fällen wird sich das Thema mit der weiteren Abarbeitung in Düsseldorf erledigen - ansonsten reicht immer noch eine Reaktion bei weiterer Erinnerung.“

Wenger ist froh, dass er mit der parallel gelaufenen und in Verantwortung der Stadt stehenden Haushaltsstichprobe, keine Probleme hat. Es fehlen nur noch 107 der 4700 befragten Haushalte. Da laufen noch unterschiedliche Stufen von Erinnerungsverfahren. Er weiß aber, dass die Stadt dem Land dann doch auch bei deren Gebäude- und Wohnungszählung helfen und in knibbeligen Fällen vor Ort ermitteln muss, die bis Ende Dezember nicht geklärt sind. Aber die Erhebungsstelle wird ja auch noch bis Ende April 2012 Bestand haben.