Oberhausen. .

Trotz eines im Vergleich zur Nachfrage deutlichen Überhangs an Mietwohnungen in Oberhausen lassen sich nach Auskunft des örtlichen Rings Deutscher Makler (RDM) Wohnungen in allen Stadtteilen noch gut vermieten - wenn man sich um die Immobilie kümmert und investiert.

„Wer sein Mehrfamilienhaus ausbluten lässt, also immer nur die Miete abkassiert und sonst nichts macht, der hat schlechte Karten“, sagt Marco Boksteen, Vorstand des RDM Essen, Mülheim und Oberhausen und Mitglied der IHK-Grundstücksbörse Ruhr.

Vorteil im Wettbewerb

In Oberhausen funktioniere der Markt nicht stadtteil-bezogen, sondern nach Einzelobjekten. „Selbst in der Innenstadt sind vernünftig instand gehaltene Immobilien gut an den Mann zu bringen.“

Man habe einen absoluten Wettbewerbsvorteil, wenn man sein Gebäude energetisch saniert hat, die Badezimmer renoviert sind und die Nutzung von Balkonen oder einen Teil des Gartens möglich ist. „Denn es gibt eine bemerkenswerte Zahl an angebotenen Mietwohnungen in Objekten, die heruntergekommen sind.“

Besonders nachgefragt seien Wohnungen zwischen 60 und 80 Quadratmetern. Wohnungen in Neubau-Projekten seien in Oberhausen sehr schnell vergriffen - besonders wenn sie barrierefrei gestaltet sind. „Insgesamt könnten wir hier mehr renovierte Altbauwohnungen und Neubauten gebrauchen“, gibt der Immobilienmakler an. Allerdings seien die Mieten in Oberhausen im Vergleich zu anderen Großstädten in NRW recht niedrig - deshalb zahlten sich Neubauten für die Investoren nur langfristig wirklich aus.

Kurze Wege, zentrale Lage

Insgesamt profitiert das Ruhrgebiet nach Angaben der Grundstücksbörse aber vom aktuellen Trend, wieder von grünen Randlagen im Speckgürtel des Reviers in die Innenstädte zu ziehen. Auch Familien schätzten wieder die kurzen Wege in zentralen Lagen.

In Oberhausen sind bei Mietern fast alle Stadtviertel nördlich des Kanals besonders beliebt, insbesondere Schmachtendorf und Königshardt. Südlich sind Alstaden an der Ruhr, das Marien- und das Bismarckviertel stark nachgefragt.

Trotz aller Debatten um die Höhe der Heizkosten sind die Erfahrungen des Maklers Boksteen mit Mietern in der Praxis andere. „Wenn am Gebäude sonst alles stimmt, tritt für die Mieter die Energiefrage in den Hintergrund.“