Oberhausen. . Die Bildhauerei dominiert den Oberhausener Kunstsommer: Fünf Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf, die bei dem Bildhauer Anthony Cragg lernten, präsentieren eine Auswahl ihres Schaffens bis zum 7. August in der Galerie Tedden in Dümpten.
Die Bildhauerei dominiert den Oberhausener Kunstsommer: Fünf Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf, die bei dem Bildhauer Anthony Cragg lernten, präsentieren eine Auswahl ihres Schaffens bis zum 7. August in der Galerie Tedden in Dümpten.
Die Perspektiven der bereits im zwölften Jahr stehenden Ausstellungsreihe sind jedoch nicht weniger vielfältig, Cragg wählte sie selbst für den Kunstsommer aus: So setzt sich der studierte Künstler und Geologe Michael Dekker mit geologischen Faltungen und Verwerfungen ebenso auseinander wie mit den verwitterten architektonischen Strukturen. Beide Seiten seiner Arbeit wirken auf faszinierende Weise organisch.
Der Architektur sind auch Nicole Roos und Peter Müller auf der Spur und dabei geradezu politisch: „Es gibt so vieles in unserer Gesellschaft, was bewusst auf Verweigerung abzielt“, lässt Roos den amerikanischen Konzeptkünstler Gordon Matta-Clark in ihren Arbeiten anklingen. Roos Skulptur-Räume wirken, als hätte man sie auf links gestülpt. Ihre Kunst entschleiert verborgene Strukturen. Ähnliche Wirkung erzielt Müller, indem er scheinbar alltäglichen Dingen eine neue Aufmerksamkeit zukommen lässt.
Bei Andreas Jonak und Kinga Oblonczyk – sie waren ebenfalls Schüler des Briten Cragg – spricht weniger eine politische Idee als vielmehr das Material: Jonaks „Faltenwurf“ etwa ist eine Skulptur aus Gips, Holz und Polyester – die starr und gleichzeitig ungeheuer dynamisch wirkt.
Blick zur Avantgarde nach Düsseldorf
„Der Kunstsommer soll die spannendsten Strömungen sichtbar machen“, sagt Orwin Goertz, Vorsitzender des Kunstvereins Oberhausen. Deshalb wanderte diesmal der Blick wieder zur Avantgarde nach Düsseldorf. Gewaltiges, tatsächlich sogar tonnenschwere Skulpturen hat der Verein zusammengestellt.
„Die Bildhauerei zeigt hier eine ungeheure Vielfalt an eigenständigen Positionen und Verwendung von Materialien“, macht Gortz Lust auf mehr. Erstaunt habe den Vorsitzenden, dass Craig – der auch Rektor der Kunstakademie ist – seinen Schülern nicht den eigenen Stempel aufgedrückt habe.
Auch der zweite Zyklus des Kunstsommers im September verspricht Außergewöhnliches: Dann werden mehrere „Generationen“ aus Meisterschülern Craggs gezeigt.
Öffnungszeiten: samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr. Eintritt frei. Der erste Zyklus endet am 7.8. Am 25.9. beginnt bereits der zweite, ebenfalls mit Meisterschülern von Tony Cragg. Info: kunstverein-oberhausen.de