Oberhausen. .
Zimmer frei: Im Kunsthaus Haven in Borbeck warten fünf Ateliers auf junge, kreative Nutzer. Die Bewerbungsfrist läuft. Ein neues Konzept soll die Oberhausener Kunstszene beleben und bereichern.
Wild entschlossen, die künftigen Mitnutzer des Kunsthauses zur dritten Werkschau zu motivieren, ist der Maler Stefan Becker Schmitz, dessen Mietvertrag im Atelierhaus für weitere drei Jahre verlängert wurde. Nach „Geschmacklos“ und „Gnadenlos“, zwei erfolgreichen Außenpräsentationen von Atelier-Künstlern und Freunden zur Schlaflos-Kulturnacht, plant er bereits die dritte Aktion. Titel: „I Heart Ruhr York“. „Es wird eine Medieninstallation mit Life-Musik und Art-Lounge“, sagt Becker Schmitz.
Er findet die Bedingungen im Kunsthaus „als Arbeitsraum ideal“. Man habe keine Ablenkung, könne sich in die Arbeit vertiefen. Die ehemaligen Klassenräume bieten ihren Nutzern für eine sehr geringe Miete in der Tat genügend Raum, großformatige Werke zu schaffen und sie auch zu zeigen.
Fördergedanke im Vordergrund
„Der Fördergedanke steht im Vordergrund“, erklärt Christine Vogt, die Leiterin der Ludwig Galerie. Sie ist die neue Patin der Kunsthaus Haven-Idee. Der Grund: Das Kunsthaus erhöhe die Aufmerksamkeit für bildende Kunst. „Die Stadt braucht einen Raum, wo Neues entstehen und gezeigt werden kann.“
Galerieleiterin Vogt wird auch Mitglied der Fachjury sein, die entscheidet, wer eins der Ateliers bekommt. Die Atelier-Nutzer, Studenten oder Absolventen eines künstlerischen Studienganges oder auf einem anderen Weg qualifiziert, dürfen nicht älter als 35 Jahre sein. Sie müssen nicht aus Oberhausen kommen, vorzugsweise jedoch im Ruhrgebiet wirken und sollten bereit sein, sich ins Kulturleben unserer Stadt einzubringen. Die Ateliers werden für drei Jahre vermietet, eine Verlängerung um bis zu weitere drei Jahre ist - auch das ist neu - möglich.
Netzwerke sind wichtig
„Die Künstler erhalten die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln“, so Kulturbüro-Leiter Volker Buchloh. Becker Schmitz zum Beispiel nutzte seine Atelier-Zeit als Meisterschüler bei Wolfgang Hambrecht, der an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und Essen lehrt, knüpfte Kontakte in Berlin, Wien und Stockholm und zeigte seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen.
„Es ist wichtig, dass Netzwerke entstehen“, sagt er. Davon profitieren die Atelier-Künstler ebenso wie die Stadt Oberhausen, die ihnen ein Zuhause auf Zeit gibt. Buchloh wünscht sich das Kunsthaus Haven als „Aushängeschild für die kreative Szene“ mit Künstlern, die Künstler aus anderen Städten einladen und Ausstellungen und Aktionen organisieren.
Die Frist läuft bis Ende August. Bewerbungsunterlagen nimmt das ist das Kulturbüro der Stadt Oberhausen, Schwartzstraße 71, 46042 Oberhausen, entgegen. Infos unter 825 25 22 95 oder kulturbuero@oberhausen.de