Oberhausen. .
Schon als Kind faszinierten ihn seine Geschichtenlieder, jetzt hat Regisseur Christian Quitschke es bewiesen: „Der Traumzauberbaum“, ein Musik-Hörspiel, das seit über 30 Jahren Millionen Kinder lieben, funktioniert als Theaterstück. Die Premiere im Gasometer am Fuße der Regenwaldbaum-Skulptur schenkte den Zuschauern Wärme und Glück zum Abschluss eines tristen Regen-Samstags.
Man muss sie einfach lieben, diese Waldgeister - Moosmutzel (Annika Meier) mit den großen Ohren und Waldwuffel (Peter Waros) mit dem grünen Schwänzchen, die so herrlich kindlich agieren, spontan, vorwitzig zwar, aber nicht absichtlich frech. Man wünschte sich ihn als Großvater, den Traumzauberbaum (Klaus Zwick), der seine Waldgeister so liebenswert und verständnisvoll am langen Zügel lenkt und Agga Knack, die Waldlaus (Anna Polke), die so selbstsüchtig Traumblätter verspeist. Man staunt darüber, wie Gestalten, als wahre Kunstwerke anzusehen, lebendig werden. Marek Jera steckt in den fantastischen Kostümen, die Gertrud Rindler-Schantl schuf.
Ganzer Raum genutzt
Quitschkes Traumzauber-Spektakel bleibt nicht nur auf der Bühne, sondern es bespielt den ganzen oberen Teil des Gasometers, was mit Lichteffekten gelingt und dadurch, dass die Akteure ausbrechen und den Raum erobern. So fühlt sich der Zuschauer als Teil des Ganzen. Genau das ist, was Niels Glugla (29) so beeindruckend findet: „Es begeistert mich, wie nicht nur in, sondern mit der Kulisse gespielt wird.“ Zum zweiten Mal sah er Theater im Gasometer. „Es war interessant, ein Riesenspaß.“ Nach der Aufführung fühle er sich so glücklich wie als Kind, wenn er im Puppentheater war.
Auch die vielen Kinder, die zur Vorführung in den Gasometer kamen, sind angetan. „Das war sehr gut“, sagt Jannik Benning (7). Er kannte die Geschichtenlieder vorher nicht, sie haben ihm aber gefallen. „Ich habe manchmal gelacht, es hat Spaß gemacht.“
Kinder begeistert
„Ich fand es total schön!“ Die neunjährige Justine Laukner strahlt richtig. „Am besten gefallen hat mir die Gespensterfrau.“ Auch sie kannte den Traumzauberbaum zuvor nicht, wohl aber den Gasometer als Spielraum. „Ich habe hier schon Peterchens Mondfahrt gesehen.“
„Es war toll“, urteilt ebenfalls Marion Weiss. „Super gelungen“ sei die Inszenierung. „Und unsere Schauspieler sind ja sowieso gut.“ Zum Inhalt des Stücks sagt sie: „Mir gefällt, dass es auch dazu beiträgt, sich Gedanken über die Umwelt zu machen.“
Am Traumzauberbaum wachsen Träume
„Ich bin auch begeistert ohne Ende“, sagt Julia Wendel (25). Wie Regisseur Quitschke war auch sie schon als Kind ein Fan der Geschichtenlieder und hatte „deshalb Bedenken, ob man sie so umsetzen könnte, dass es mir auch gefällt“. In der Tat, man konnte: „Es hat wirklich viel Spaß gemacht, auch wenn mir einige Lieder im Stück gefehlt haben. Es war sehr lustig, zum Mitschwingen, besonders witzig fand ich die Laus.“
Am Traumzauberbaum wachsen Träume, die, mit der Stimmgabel stimuliert, zu den Kindern fliegen. Die Waldgeister helfen dabei. Ihre Idee, die Regenträume zu eliminieren, damit immer die Sonne scheint, erzürnt den Wolkengeist. Das Wasser verschwindet und der Baum droht zu vertrocknen. Doch im letzen Moment gelingt es natürlich, diese Katastrophe abzuwenden.