Oberhausen.
Bücher sind magische Orte und Lesungen müssen so sein, dass man sie spüren kann, ist der Autor Jörg Hilbert - Millionen verbinden ihn mit Ritter Rost - überzeugt. Die Fantasie soll fliegen wie sein Eiffelturm, wenn er am Sonntag, 5. Juni, in den Gasometer kommt. Vorhang auf für die fantastische Kinder-Lese-Reihe, zu der auch Eltern willkommen sind.
Am Fuße des größten Regenwaldbaumes, der jemals in einem geschlossenen Raum wuchs, werden bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat um 11 Uhr Geschichten gelesen, von bekannten Autoren, die sie erfanden oder von Stimmkünstlern, die sie zum Leben erwecken. „Ein Kultur-Highlight für Kinder ab acht Jahren in wunderbarer Kulisse“, sagt Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH, „mit Unterstützung der Stadtbibliothek durchgeführt.“ Denn: Susanne Daberkow, Leiterin der Kinderbuchabteilung der Stadtbücherei, weiß, was bei Kindern und Jugendlichen auf der Bestsellerliste steht. Sie hatte bei der Auswahl ihre Hand im Spiel.
„Nichts wird so wie man auf den ersten Blick meint.“
„Lustig und fantastisch“, verspricht Jörg Hilbert, werde es, wenn die Zuhörer Karo und Blaumann begegnen, den Hauptpersonen in seinem neuen Buch „Der fliegende Eiffelturm“. „Der wird von Gartenzwergen gesteuert, die übrigens brandgefährlich sind.“ Ja, in seinen Geschichten komme es erstens immer anders als man meistens zweitens denke. „Nichts wird so wie man auf den ersten Blick meint.“
Eine Altersbegrenzung nach oben hin gebe es eigentlich nicht, meint der Mann, der jeden Morgen aufwacht, den Kopf voller Ideen und sie aufschreibt, „damit ich mittags wieder klar bin. Ich muss mich für meine Kinderbücher nicht verstellen.“ Seine Lesung wird eine Art Multi-Media-Show, denn Hilbert illustriert seine Bücher selbst, das wird bei seinem Auftritt eine Rolle spielen und er bringt auch passende Lieder mit.
„Stimmen ziehen Kinder in ihren Bann“
Sein Held, Karo, trägt Karo, weil das eine Familientradition ist und Blaumann ist ein Mädchen, das Automechanikerin werden will. Mehr wird nicht verraten. Nur das noch: Es werden die seltsamsten Dinge geschehen und Hilbert ist ein sehr sympathischer Mensch. „Stimmen ziehen Kinder in ihren Bann“, sagt Susanne Daberkow. Deswegen ist sie auf die Idee gekommen, auch Akteure einzuladen, die genau das besonders gut können.
Die Autorin Cornelia Funke („Die Wilden Hühner“, „Tintenherz“) ist sicher begeistert, wenn sie erfährt, dass Rainer Strecker ihre Geschichten liest, schließlich ist er die Hörbuch-Stimme ihrer Tintenwelt-Trilogie. Oder: Stefan Filipiak kommt. Was er liest, steht noch nicht fest. Seine Wein-Lesung gefiel Susanne Daberkow. Oder: Rainer Rudloff kommt. Er ist bekannt als Stimm-Akrobat.