Oberhausen. .
Beim jüngsten Treffen des WAZ-Leserbeirates beherrschte neben der Beurteilung des Saporoshje-Platzes in der Innenstadt die Stoag-Fahrplan-Umstellung, der WAZ-Brötchentest, das Centro und die Schulpolitik die Diskussion der Mitglieder.
Deren Vorschläge und Ideen im Einzelnen:
Stoag-Fahrplan: Auf völliges Unverständnis stößt bei Schulpädagogin Heidi Scholz-Immer, dass die Stoag es nicht geschafft hat, die Fahrpläne zeitnah zum Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag auszutauschen. „Man kann doch nicht einfach die alten Pläne abhängen und neue aufhängen, da weiß doch in der Zwischenzeit kein Einheimischer und erst recht kein Tourist, ob und wann der nächste Bus kommt.“ Die Stoag müsste die alten und neuen Fahrpläne eine Zeit lang gemeinsam an den Haltestellen aushängen.
Saporoshje-Platz: Ärztin Anne Zimmermann-Bodengesser schlägt vor, zusätzlich auf den umgestalteten Platz noch ein Wasserspiel zu installieren. „Besonders für Kinder wäre dies doch toll.“
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Centro: Immer wieder ein Thema im Leserbeirat sind die Folgen des Centro für Oberhausen - die Diskutanten sind allerdings stets zwiegespalten. „Das Centro hat zwar eine wirtschaftliche Anziehungskraft auf Firmen, die sich ums Centro ansiedeln, aber ich wünsche mir das Centro weg. Dort sind nur 400-Euro-Arbeitsplätze entstanden“, meint Versicherungskaufmann Ingo Aulbach. Das Centro habe eine gute Außenwirkung, lobt dagegen Zimmermann-Bodengesser. In den Niederlanden etwa kenne man Oberhausen wegen des Centros und des Gasometers. Gleichwohl findet sie: „Im Centro interessiert mich nur der Saturn, den Rest kann man vergessen: Da gibt es keine Kleidung für meine Altersgruppe.“
Brötchentest: Der Leserbeirat fand den von der WAZ durchgeführten Test von 14 verschiedenen Brötchen aus Oberhausen gut und interessant, schlägt aber vor, zusätzlich zu Laien-Testern auch noch einen Fachmann bei der Prüfung heranzuziehen. Dieser könne dann in einem Extra-Artikel beschreiben, was ein wirklich gutes Brötchen ausmacht.
Schulpolitik: Ärztin Anne Zimmermann-Bodengesser wirft der Stadtspitze, insbesondere der SPD und den Grünen vor, die Hauptschulen aus ideologischen Gründen durch die Zulassung von Gesamtschulen „systematisch ausgeblutet“ zu haben. Die Schließung von acht Grundschulen hält sie für falsch. Der von der Stadt angepeilte Weg von bis zu zwei Kilometern sei zu lang. „Ein Kind sollte zu Fuß zur Schule gehen können. Mit dem schweren Tornister ist das nicht möglich.“
Schulpädagogin Heidi Scholz-Immer hält es dagegen für sinnvoll, größere Schuleinheiten zu schaffen. „Dann sind auch mehr Angebote für Schüler möglich als mit einem kleinen Kollegium einer einzügigen Schule.“ Man könne doch für den weiteren Schulweg Sammelbusse einsetzen.
Ingo Aulbach ist überzeugt davon, dass aus pädagogischen Gründen auch weite Schulweg fürs eigene Kind in Kauf genommen werden sollten. „Eltern sollten nicht die nächstbeste Schule auswählen, sondern die Schule mit der höchsten Qualität.“ Eine gute Ausbildung fürs Kind sei schließlich für dessen Zukunft entscheidend. „Da dürfen Eltern nicht zu bequem sein.“
Deshalb lehnt Aulbach den Plan von SPD und Grünen strikt ab, wieder Schulbezirke einzuführen, die den Schülern am Wohnort eine einzige Schule zuwiesen. „Eltern müssen die Schulen für ihre Kinder frei auswählen dürfen“, sagt Aulbach.