Oberhausen. . Kämpfen für den guten Zweck: Unter dem Motto “wXw with you, Japan!“ sammelte der Westside Xtreme Wrestling e.V. bei seiner Benefizveranstaltung 3600 Euro für die Opfer der Tsunamikatastrophe in Japan.

26 Wrestler aus ganz Europa, u. a. Großbritannien und den Niederlanden, rungen dafür am Samstag in zehn Matches in der Turbinenhalle - und verzichteten auf ihre Gage.

Es war die erste Benefizveranstaltung des seit knapp sechs Jahren bestehenden Vereins; warum also ausgerechnet Japan? Geschäftsführer Christian Michael Jakobi (26) erklärt: „Wir sind als Verein auf internationaler Ebene tätig und haben schon viele Wrestler aus Japan hier zu Gast gehabt.“ Auch am besagten 11. März, dem Tag der Katastrophe, waren Japaner für ein Match nach Deutschland gereist. „Wir mussten ihnen hier vor Ort erklären, was in ihrem Heimatland passiert ist“, berichtet der Geschäftsführer weiter und betont, wie viel Respekt sich die japanischen Kollegen durch ihre Ruhe und Disziplin verdient haben - denn sie kämpften trotz des Schocks.

Auktion trieb Betrag in die Höhe

So entstand die Idee der Spendenaktion, deren Erlös an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Japan ging, um dort an Bedürftige verteilt und in verschiedene Wiederaufbaumaßnahmen investiert zu werden. „Wir haben uns einfach gedacht, wenn nicht jetzt, wann dann? Wir hatten die Räumlichkeit, die freiwilligen Wrestler und die spendenbereiten Fans.“

Nicht nur ein Teil des Merchandise- und Ticketerlös ging jedoch ans DRK, auch eine kleine Auktion trieb den Betrag in die Höhe. Dafür war vor allem Wrestlinglegende Klaus Kauroff verantwortlich, der in den Siebzigern und Achtzigern in der Szene aktiv war: Nachdem er sich im fünften Match des Abends von außen mit einem Baseballschläger eingemischt hatte, erklärte er diesen frei zur Versteigerung - und machte damit einen Fan glücklich und den Betrag für Japan um fünfzig Euro höher.

Klaus Kauroff blieb jedoch nicht der einzige Prominente: Als Schirmherrin der Veranstaltung war die Bürgermeisterin Elisabeth Albrecht-Mainz vor Ort und eröffnete den Abend mit einem ruhrgebietsechten „Glück auf!“ und einem großen Dankeschön für das Engagement des Vereins.

Brustmuskelriss des Publikumlieblings

Auch Jörg Hansemeyer (41), Vorsitzender des DRK Kreisverbandes Oberhausen, betonte noch einmal, wie wichtig jeder Euro für die Betroffenen in Japan sei.

Obgleich die Kämpfe im Rahmen der Benefizveranstaltung stattfanden, kamen die knapp 400 Fans nicht zu kurz - im Gegenteil, denn zehn Matches waren ungewöhnlich viele für einen Abend. „Wir haben alle Wrestler kämpfen lassen, die gerne für den guten Zweck in den Ring wollten“, erklärt der Geschäftsführer des Vereins noch einmal.

Von 17 bis 21 Uhr dauerte die Veranstaltung insgesamt an und war neben spannenden Darbietungen vor allem durch den Brustmuskelriss des Publikumlieblings „Bad Bones“ geprägt, der nach dem vierten Match denn auch von den Sanitätern versorgt werden musste.

Das letzte Highlight des Abends bildete schließlich die erfolgreiche Titelverteidigung des Weltmeisters Big van Walter aus Wien gegen den Briten Zack Sabre Junior.

Ein Leistungssport

Obwohl sich die Wrestlingszene in den letzten Jahren enorm gewandelt hat und die Kämpfe im großen Rahmen stattfinden, bleibt Wrestling verschrien. Dabei handelt es sich um einen Leistungssport, der athletische, choreographische und kampfsportliche Elemente vereint und durch seinen Showcharakter auch schauspielerisches Talent vom Sportler verlangt. Dass es dennoch zu Verletzungen kommt, bleibt - genau wie bei jedem anderen Sport - nicht aus.