Oberhausen. . Ein Lichtblick für Borbeck: der 3000-Seelen Stadtteil von Oberhausen bekommt nach sieben Jahren endlich wieder einen Supermarkt. Sebastian Frintrop eröffnet hier einen Markant-Markt. Dafür schließt er allerdings auch seine Filiale im Knappenviertel.

Mal eben einen Liter Milch beim Händler um die Ecke holen? Im rund 3000-Seelen-Stadtteil Borbeck ist das kein leichtes Unterfangen. Denn der nächste Supermarkt ist fußläufig kaum erreichbar. Ein Bäcker schon. Apotheke, Ärzte und eine Lotto-Annahmestelle ebenfalls. Auch ein Blumengeschäft ist hier niedergelassen, ebenso wie ein Drogeriegeschäft. Doch ein Einzelhändler, der die Dinge des täglichen Bedarfs führt, fehlt gänzlich. Und das mittlerweile seit knapp sieben Jahren. Ein Umstand, der sich nun ändert. Sebastian Frintrop, Inhaber mehrerer „Markant“-Filialen in Oberhausen, will hier einen Supermarkt eröffnen.

250 000 Euro investiert

Der letzte Lebensmittelhändler in der Immobilie schloss 2004. Lange folgte nichts, bis 2008 ein Getränkehändler sein Glück versuchte. Ende August 2009 war dann aber auch für ihn Schluss. Seitdem steht das Ladenlokal an der Einbleckstraße/Ecke Buschkämpen leer. Zumindest bis die Bewohner des Stadtteils im Januar erste Aktivitäten beobachten konnten. Denn seit Anfang des Jahres hat Sebastian Frintrop das Ladenlokal angemietet. Fleißig wurde im Inneren renoviert, es wurden erste Regale aufgestellt und eine Wurst- und Fleischtheke auf der rund 500 Quadratmeter großen Verkaufsfläche installiert. 250 000 Euro habe er – inklusive Waren und Renovierung – investiert, so Frintrop.

Komplett neu anschaffen musste er die Ausstattung aber nicht. „Denn die übernehmen wir aus dem Markt an der Marienburger Straße.“ Heißt: Während Frintrop nun einen Markant-Markt in Borbeck eröffnet, schließt er seine Filiale im Knappenviertel. „Hier war die Konkurrenz rundherum zu groß. Zum Schluss kamen nur noch wenige Kunden.“ Am Samstag ist an der Marienburger Straße letztmalig geöffnet. Dann werden letzte Sachen und Waren an die Einbleckstraße gebracht. Auch das rund 44-köpfige Team (inklusive Aushilfen) wird dann dort arbeiten.

Verdienst des Bürgervereins

Dass nach all den Jahren nun wieder ein Supermarkt dort angesiedelt ist, ist sicher auch ein Verdienst des Bürgervereins Oberhausen-Borbeck. Die Vereinsvorsitzende Renate Glombitza, aber auch Immanuel Schuler und der CDU-Stadtverordnete für Borbeck, Wilhelm Hausmann, haben zusammen jahrelang alles probiert, den Nahversorgungsbereich im Stadtteil zu verbessern. „Zu guter letzt sind wir sogar persönlich auf Firmen zugegangen, um Einzelhändler für das Ladenlokal zu gewinnen“, erklärt Immanuel Schuler vom Vorstand des Bürgervereins. Glückliche Umstände führten nun zum neuen Mieter Sebastian Frintrop. Erfreut ist der Verein, dass sich nun in Borbeck etwas tut. Ein langer Weg hat damit ein Ende. Ob es ein glückliches ist, muss sich zeigen. Letztlich werde die Kaufkraft der Anwohner zeigen, ob die Entscheidung nach Borbeck zu gehen, die richtige war, so Frintrop.