Oberhausen. . Video-Überwachung an der Tankstelle, an Bahnsteigen, im Einkaufszentrum, im Parkhaus. Kameras sind überall, auch in Oberhausen. Datenschützer bemängeln zu viele Kameras in Einkaufszentren. Wir sahen uns im Centro um.

Video-Überwachung an der Tankstelle, an Bahnsteigen, im Einkaufszentrum, im Parkhaus. Kameras sind überall, auch in Oberhausen. Auf Drängen des Hamburger Datenschutzbeauftragten sind die Einkaufszentren des ECE-Projektmanagements wegen der umfassenden Überwachung unter die Lupe genommen worden.

Selbstbestimmungsrecht eingeschränkt

In Nordrhein-Westfalen wurden so unter anderem das Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen und das Rhein-Ruhr-Zentrum in Mülheim, die ebenfalls zu ECE gehören, kontrolliert. Untersuchungen ergaben übereinstimmend, dass die Überwachung zu umfassend sei. Das Selbstbestimmungsrecht der Menschen, die sich frei in der Öffentlichkeit bewegen wollten, ohne sich beobachtet zu fühlen, würde eingeschränkt.

Das Oberhausener Centro gehört nicht zur ECE, ist jedoch ebenfalls ein Einkaufszentrum mit Videoüberwachung. An allen Zugängen zum Centro werden die Kunden durch Piktogramme auf die Videoüberwachung hingewiesen. Pressesprecher Jens Knetsch informiert über die Anzahl der Videokameras im Centro: 57 Stück gibt es insgesamt im Einkaufszentrum.

Grade in besucherstarken Zonen wichtig

In Abstimmung mit der Datenschutzbehörde seien die Kameras installiert worden. „Alle Kameras dienen zur Wahrnehmung des Hausrechts und natürlich zur Prävention“, so Knetsch. Straftaten sollen durch die Videoüberwachung verhindert werden. Gerade in besucherstarken Zonen seien Kameras wichtig für die Sicherheit.

„Nach 48 Stunden, so wie es rechtlich vorgeschrieben ist, werden die Aufnahmen der Kameras wieder gelöscht“, versichert der Pressesprecher. Im Straffall finde ein Austausch mit den Behörden statt.

Das Netz wird dichter

Kunde Oliver Bongartz nimmt die ganze Diskussion gelassen: „Egal, wo ich einkaufen gehe, ich fühle mich nicht durch Videokameras beobachtet - nirgends. Man sieht die Kameras ja gar nicht.“

Hammond Nabil ist froh, dass es eine Videoüberwachung in Einkaufszentren gibt. „Gerade wenn man kleine Kinder dabei hat, ist man besser aufgehoben, vielleicht vor Übergriffen besser geschützt .“

Bettina Gayk, Sprecherin des Datenschutzbeauftragten Nordrhein-Westfalens: „Das Netz der Videoüberwachung wird immer dichter – es darf nicht passieren, dass man letztlich nirgendwo mehr unbeobachtet sein kann.“