Altenessen. .

Der erste „Kaufland“ der Stadt kommt nach Altenessen. Als neuer Mieter wird die SB-Warenhauskette die ehemaligen „Karstadt/Hertie“-Räumlichkeiten im Allee-Center beziehen.

Im Dezember sollen sich die Geschäftstüren das erste Mal für Kunden öffnen, ein Jahr bevor die Borbecker Filiale öffnen wird. Für den Center-Betreiber ECE ist dies zwar der wichtigste, aber nur ein Baustein in einem Modernisierungsprogramm. Dieses lassen sie sich sage und schreibe 28 Millionen Euro kosten, um den sanften, aber spürbaren Sinkflug zu beenden.

Die alten Kassen-Leuchtkästen aus vergangenen Tagen stauben einsam vor sich hin. Auf den Tischen der Personalcaféteria steht noch das „Nu-tella“-Glas vom letzten Frühstück, daneben eine olle Tasse mit Kaffeeresten. Es schaut aus, als hätte die „Hertie“-Belegschaft ihren Arbeitsplatz erst vor einigen Wochen Hals über Kopf geräumt. Kaum zu glauben, dass dies zwei Jahre her sein soll. Im ehemaligen „Karstadt“-Anbau ist die Zeit stehen geblieben. „Das hat uns der alte Eigentümer übrig gelassen“, berichtet Center-Managerin Andrea Schwenke. Für sie ist die Zeit des Versteckspielens bald vorüber.

Charmant und clever kaschiert

Denn charmant und clever haben sie und ihre Mitarbeiter es in den vergangenen zwei Jahren geschafft, mehr oder weniger zu kaschieren, dass das Allee-Center eigentlich zur Hälfte leer steht. 20 000 Quadratmeter insgesamt waren es einmal. Da will man wieder hin. „Wir sind sehr froh, endlich einen großen Ankermieter präsentieren zu können. Es ist ein bisschen wie die Rettung des Allee-Centers, dass ,Kaufland’ kommt“, berichtet Axel Diewald, Regionaldirektor bei ECE.

Der Weggang von „Hertie“ hat Kunden gekostet. Auch durch den Limbecker Platz hat man an der Altenessener Straße Federn gelassen. Seit Februar 2009 verzeichnet man dort bei der Kundenfrequenz einen prozentual zweistelligen Rücklauf. „Es wäre nicht von heute auf morgen zu gewesen. Es ist eher ein schleichender Prozess, der bei uns durch die Schwierigkeit bei den Vermietungen auffällt“, erläutert Diewald. Die Sache sieht jetzt jedoch völlig anders aus.

„Das Unter- und das Erdgeschoss der ,Hertie’-Filiale wird für ,Kaufland’ entkernt und komplett neu gestaltet“, kündigt Andrea Schwenke an. Rund 5000 Kunden mehr am Tag, derzeit sind es weniger als 20 000, verspricht man sich mindestens vom neuen Mieter. Gerade im Radius von fünf bis 15 Minuten Anfahrtsweg möchte man sich steigern. Kunden aus Essen bis etwa Rüttenscheid, aus Gelsenkirchen oder aus Gladbeck sollen nach Altenessen kommen. Um dies zu bewältigen, will man den Hintereingang zum Parkplatz schließen und die Kunden in mindestens zwei geräumigen Außenaufzügen bis in die Verkaufsräume fahren.

Prominenter Zweitmieter

Doch das ist längst noch alles. „Nach ,Hertie’ und auch dem ,Edeka’-Auszug wollten wir u.a. Lebensmittel, Haushaltwaren und Unterhaltungselektronik stärken“, kündigt Andrea Schwenke einen großen und prominenten Zweitmieter an, der über „Kaufland“ im Obergeschoss Magnet sein werde und im März präsentiert werden solle. Da die ersten beiden Warengruppen nun an Bord sind, könnte für die Elektronik die „Medi Max“-Kette sorgen. Sie wird im Stadtteil als nächster großer Mitspieler gehandelt.

Viel zu tun also beim vierten großen Facelift der alten Dame nach 1979, 1986/87 und 1999/2000. Axel Diewald: „Dies ist die größte Investition, die wir seit der Eröffnung hier tätigen.“ Der Stadtteil wird es ihm danken.